Die Ausstellung „Playmobil Technikgeschichte(n)“ in Bonn Helmfrisuren

Playmobil erfreut sich seit über 40 Jahren größter Beliebtheit, nicht nur in deutschen Kinderzimmern. Bereits im Jahr 1970 begann der Erfinder des Spielzeugs, Hans Beck, mit der Entwicklung der Kunststofffiguren für den Hersteller Geobra.

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Foto: Deutsches Museum/Lichtenscheidt

Aufgrund der seinerzeit steigenden Ölpreise, die den Kunststoffpreis verzehnfachten, wagte der Unternehmer Horst Brandstätter im Jahr 1974 die Einführung des völlig neuen Spielzeugkonzepts auf dem deutschen Markt. Seine Motivation war eher wirtschaftlicher denn visionärer Natur: Die zuvor von Geobra hergestellten Kindermöbel aus Kunststoff waren nicht mehr rentabel für das Unternehmen, und die Produktion der kleinen Playmobil-Figuren verbrauchte wesentlich weniger teuren Rohstoff.

Seitdem sind die 7,5 Zentimeter großen Kunststofffiguren gar nicht mehr wegzudenken und greifen immer neue Themenwelten auf. Seit ihrer Markteinführung wurden sie nur leicht modifiziert – es kamen zum Beispiel erst im Jahr 1976 Playmobil-Frauen, einige Zeit später Kinder- und Babyfiguren dazu. Außerdem unzählige Tiere, Gebäude und Fahrzeuge wie auch bewegliche Hände und diverse Varianten der für die Playmobil-Figuren so typischen Helmfrisuren. Ihre ursprüngliche und unverkennbare Form ist jedoch bis heute geblieben. Noch immer zeigen die stets lächelnden Figuren mit ihrem unendlich kombinierbaren Zubehör historische wie fantastische Szenarien, bilden aber auch immer wieder den Alltag, die Gesellschaft sowie deren Veränderungen ab.

Die Faszination für Playmobil ist nicht nur Kindern vorbehalten: Der Hamburger Künstler Oliver Schaffer zum Beispiel nennt eine Sammlung von mehr als 50.000 Figuren und über 500.000 Einzelteilen sein Eigen und besitzt damit eine der größten Playmobil-Sammlungen der Welt. Im Deutschen Museum Bonn sind bis zum 25. August Teile davon zu sehen, inszeniert vom Künstler selbst in imposanten Schaulandschaften. Oliver Schaffer greift in seinen Playmobil-Installationen die Leitthemen des Museums auf: Wissenschaft und Technik. Übersetzt hat er diese in ein Spektrum von der Polarforschung über Mars-Expeditionen bis zur Archäologie.

Ebenfalls zu sehen ist der Herstellungsprozess der Playmobil-Figuren. Im Rahmen von Vorführungen wird eine Spritzgießmaschine live Playmobil-Hasen herstellen. Wer nicht nur anschauen, sondern auch anfassen möchte, wird an einem der zur Verfügung gestellten Spieltische seine ganz eigenen Playmobil-Geschichten nachspielen können. Vor allem für erwachsene Museumsgäste wird die Sonderführung „Playmobil-Kulturgeschichte(n)“ interessant sein, die die wesentlichen Aspekte der Entwicklung der beliebten Kunststofffiguren anschaulich und unterhaltsam aufarbeitet. Diese wird jeweils dienstags, mittwochs und donnerstags um 15 Uhr stattfinden und ist im Eintrittspreis für die Ausstellung inbegriffen.

Kinder, Familien und Schulklassen kommen garantiert bei den Playmobil-Suchgeschichten auf ihre Kosten. Hierbei werden die großen und kleinen Besucher auf eine Entdeckungsreise durch das Museum geschickt, um über witzige Geschichten eine Verbindung der Playmobil-Figuren mit Exponaten der Dauerausstellung herzustellen. Außerdem wird eine spezielle Kinderführung, eine weitere Erwachsenenführung zur Playmobil-Technikgeschichte sowie Workshops für Gruppen und Schulklassen geboten.

Bis 25.8., Di-Fr & So 10–17, Sa 12–17 Uhr, Deutsches Museum Bonn, Ahrstr. 45, Bonn

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