Wir wünschen frohe Ostern! Mein Name ist Hase

Am Gründonnerstag endet traditionell die Fastenzeit – und damit für jene, die sie praktizieren, eine vierzigtägige Phase des Verzichts.

https://www.flaticon.com/free-icons/camera title="camera icons">Camera icons created by Ilham Fitrotul Hayat - Flaticon

https://www.flaticon.com/free-icons/camera title="camera icons">Camera icons created by Ilham Fitrotul Hayat - Flaticon

Foto: Ilham Fitrotul Hayat - Flaticon

Ursprünglich verlangte die Fastenzeit eine Beschränkung auf sehr einfache Nahrung. Auf Genussmittel wie Fleisch und Alkohol sollte hingegen eigentlich verzichtet werden. Wie gesagt, eigentlich. Denn es gab durchaus Gruppen, für die Ausnahmen von der Regel gemacht wurden. Schwangere Frauen zum Beispiel. Oder Reisende. Den Vogel schossen die Mönche ab: In den Klöstern galt Starkbier als traditionelles Fastenzeit-Getränk.

Und auch sonst nahmen die Geistlichen es mit den Regeln ihrer Kirche nicht ganz so genau: Der Biber wurde aufgrund seiner Schwanzflosse zum Wassertier erklärt, Fische interpretierte man als Flussgemüse. Angeblich wurden sogar die Maultaschen in der Fastenzeit erfunden. Der Trick war ein äußerst simpler: Man versteckte das Fleisch kurzerhand im Teig in der Hoffnung, dass Gott eben doch nicht alles sieht.

Heute kommt das Fasten in unzähligen Varianten daher. Während die einen auf totes Tier verzichten, meiden andere Süßigkeiten oder Zigaretten, lassen 40 Tage lang das Mobiltelefon links liegen oder ziehen sich vorübergehend aus den sozialen Netzwerken zurück. Manch einer lässt sogar, unglaublich genug, sein Auto stehen! In einer Gesellschaft, in der die meisten viel zu viel von allem haben, ist Verzicht ein regelrechter Trend geworden. Der religiöse Background des Ganzen ist dabei längst in den Hintergrund getreten. Ähnlich wie beim Heilfasten verzichten die meisten auch in der vorösterlichen Zeit nicht für Gott oder die Kirche, sondern in erster Linie für sich selber. Dem Körper tut es zweifellos gut, von schwer verdaulichen Lebensmitteln wie Fleisch eine Zeit lang verschont zu bleiben. Und auch die Seele profitiert davon, nicht jedem Wunsch und jedem Gelüst nachzugeben. Vorübergehend jedenfalls.

An Ostern ist nach all dem Darben dann wieder Schlemmerei angesagt. Zahlreiche Lämmchen müssen dran glauben. Und auch Eier – egal ob im Original oder in Schokoladenform – sind gerne genommen. Der Hintergrund ist folgender: In vielen Kulturen gelten Eier als Symbol der Wiedergeburt und Fruchtbarkeit. Im Christentum steht das schlüpfende Küken für die Auferstehung Jesu am Ostersonntag. Und was hat der Hase mit all dem zu tun? Das ist gar nicht so unkompliziert. Deshalb erklären wir es Ihnen im kommenden Jahr. In diesem Sinne: Frohe Ostern!

Meistgelesen
Zoos in NRW
Koala, Giraffe, Elefant & Co. Zoos in NRW
Maientanz
Die besten Partys in Düsseldorf Maientanz
Neueste Artikel
Die Kraft, die Werte vermittelt
20 Bolzplätze, kleine Helden - das Fußball-Projekt der Bürgerstiftung wird fortgesetzt Die Kraft, die Werte vermittelt
Unter Menschen
Katholisches Kaffeebüdchen in Fahrt gekommen Unter Menschen
Der Test war positiv
Empfehlung an die Politik: Luegallee im Ist-Zustand erhalten Der Test war positiv
Zum Thema
Aus dem Ressort