Vorbereitungen für Neubau Theodor-Heuss-Brücke laufen an „Echtes Großprojekt“

Die in die Jahre gekommene Theodor-Heuss-Brücke wird durch einen Neubau ersetzt. Das hat der Stadtrat in letztwöchiger Sitzung entschieden. Mit den Vorbereitungen dafür kann nun begonnen werden. Doch es gibt auch Kritik an den Plänen.

n die Jahre gekommene Theodor-Heuss-Brücke.

Foto: Stadt Düsseldorf

Nicht vonseiten des Oberbürgermeisters: „Wir machen einen wichtigen Schritt in Richtung der Planung des Neubaus der Brücke“, freut sich Stephan Keller. „Der getroffene Beschluss erlaubt der Stadtverwaltung, die nächsten elementaren Vorbereitungen sowohl in Bezug auf Planung und späteren Bau zu treffen.“

Im März hatte die Stadt kommuniziert, dass das Projekt „Theodor-Heuss-Brücke“ in eine neue Struktur überführt worden sei. Diese solle dem Umfang und der Bedeutung anderer echter Düsseldorfer Großprojekte angemessen sein. Von städtischer Seite hat das Finanzdezernat unter Leitung von Stadtkämmerin Dorothée Schneider die Federführung übernommen. Sie wird nun die weitere Planungs- und Bauaufgabe an die IPM übertragen, die als städtische Inhouse-Gesellschaft u. a. auf Hochbauten aller Art spezialisiert ist. Ausschreibungsunterlagen für die Grundlagenermittlung und Vorplanung müssen vorbereitet, die Bauvermessung und die Baugrunderkundung, soweit als möglich, ausgeführt werden.

Weiterhin hat der Stadtrat die Bereitstellung der für das Projekt notwendigen Finanzmittel in Höhe von insgesamt 22,2 Millionen Euro, beschlossen. Im 1. Quartal 2026, nach Abschluss der Grundlagenermittlung sowie der Machbarkeitsstudie zum Ziel, eine Stadtbahn über die Brücke fahren zu lassen, wird der Stadtrat in einem nächsten Schritt über den Brückenquerschnitt und die weiteren Planungsschritte entscheiden.

Hier setzt seit dem Frühjahr die Kritik einer Anwohner-Initiative in Golzheim an. Mehrere tausend Unterschriften sind bislang für die Petition „Rettet Golzheim!“ gesammelt worden. Die mutmaßlich breitere Bauweise der Brücke, der damit verbundene mögliche Bau einer Stadtbahntrasse sowie die Rückkehr des derzeit ausgesetzten Lkw-Verkehrs würden nach Meinung der Protestler große Schäden für die Wohn- und Aufenthaltsqualität in Golzheim, vor allem im Rheinpark nach sich ziehen. „Die Architektur der denkmalgeschützten Backsteinbauten an der Uerdinger Straße würde erdrückt“, führte Initiativen-Mitglied Angela Hussla seinerzeit gegenüber der Rheinischen Post aus Mitstreiterin Petra Sander ergänzte, dass in Großstädten wie Paris auf Konzepte gegen zu viel Autoverkehr gesetzt werde. „Der Neubau der Theodor-Heuss-Brücke bietet da auch eine Chance.“ Vor allem der Schwerlastverkehr müsse hier nicht durch die Stadt fahren.

Hintergrund

Die im Jahr 1957 erbaute Theodor-Heuss-Brücke überspannt nördlich der Innenstadt den Rhein und verbindet die beiden Stadtteile Golzheim und Heerdt miteinander. Sie ist wesentlicher Bestandteil der Bundesstraße B7, die teilweise als Kraftfahrstraße ausgewiesen ist. Innerhalb des städtischen Straßennetzes ist die Theodor-Heuss-Brücke eine der am stärksten frequentierten Strecken. Die Brücke wird täglich von rund 78.600 Kraftfahrzeugen, darunter rund 3.000 Laster, überquert. Die Gesamtlänge beträgt mehr als 1,5 Kilometer.

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