„Schneller bauen, früher fertig werden: Alle vertretbaren Maßnahmen zur Verkürzung der Bauzeit müssen geprüft und genutzt werden. Denkbar sind Arbeiten bis 22 Uhr, Nachtschichten mit Sonderregelungen oder abschnittsweises Bauen“, so CDU-Ratsherr Andreas Hartnigk, stellvertretender Vorsitzender im Verkehrsausschuss. „Die Stadt sollte zusammen mit der Autobahn GmbH alle Gestaltungsspielräume ausloten.“
Hartnigk will die Bürgerinnen und Bürger vor Ort aktiv in den Prozess einbinden – „nicht nur als Betroffene, sondern als Partner für eine gemeinsame Lösung. Konkret geht es uns darum, offen zu besprechen, ob und unter welchen Bedingungen punktuelle Überschreitungen der Lärmgrenzen möglich wären – wenn das zu einer deutlich schnelleren Fertigstellung führt.“ Für ihn sei entscheidend, dass Schutzmaßnahmen und verlässliche Kommunikation an erster Stelle stehen. „Wir dürfen Belastungen nicht kleinreden, aber wir können sie miteinander abstimmen.“ Vergleichbare Projekte, wie die Rückbauarbeiten an der A 100 in Berlin, zeigten, dass ein solcher Weg im Einvernehmen mit der Bevölkerung gut gelingen kann.
Klar sei aber auch: „Jede Woche länger, in der Umleitungsverkehre mit erhöhtem Kraftstoffverbrauch durch Wohngebiete im Süden rollen, bedeutet eine zusätzliche Belastung für Luft, Klima und Anwohner.“
Die Opposition sieht in dem Vorstoß laut Tobias Kühbacher, verkehrspolitischer Sprecher SPD-Ratsfraktion, dagegen „hektischen Aktionismus: Die CDU tut so, als ginge es ihnen um Tempo – tatsächlich aber haben sie es versäumt, die betroffenen Stadtteile und Pendler frühzeitig zu informieren und wirksame Lösungen auf den Weg zu bringen. Wer öffentlich über Nachtschichten nachdenkt, aber parallel wochenlang keine verständliche Kommunikation organisiert, setzt falsche Prioritäten.“
Natürlich müsse gebaut werden – und natürlich bringe das Einschränkungen mit sich, sagt Christoph Laugs, Sprecher der SPD-Fraktion in der Bezirksvertretung 9. Aber er warnt: „Wir brauchen einen guten Plan. Vor allem dürfen Autobahn und Bahnstrecke – angesichts der ebenfalls geplanten Arbeiten der DB an einer Bahnbrücke über der A57 – nicht zeitgleich gesperrt werden. Das wäre eine verkehrspolitische Katastrophe. Wenn schon Einschränkungen unumgänglich sind, dann müssen sie klug abgestimmt sein, um einen Verkehrsinfarkt im Stadt-Süden möglichst zu vermeiden.“