Wie die Stadt dem Rechtsanspruch auf einen Schul-Ganztagsplatz begegnen will „Vorbereitet und konfliktbereit“

Ab dem Schuljahr 2026/ 27 gilt ein Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz in der Grundschule. Wie sich Düsseldorf darauf vorbereitet, wurde jetzt im Rathaus zum Thema - mit der Vorstellung eines Maßnahmenpaketes zur Umsetzung.

OB Stephan Keller (m.), Stadtdirektor Burkhard Hintzsche (r.) und Thomas Schwindowski, stellvertretender Leiter des Schulamts, stellten das Maßnahmenpaket zur Umsetzung des Rechtsanspruches auf einen Ganztagsplatz in der Grundschule vor.

Foto: Stadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

„Wir wollen eine klare Richtlinie für die kommenden Jahre setzen. Bereits jetzt liegt die Versorgungsquote im offenen Ganztag in Düsseldorf mit 84 Prozent weit über dem Landesdurchschnitt und kann durch unser Vorhaben bis 2029 auf 95 Prozent gesteigert werden“, sagt Oberbürgermeister Stephan Keller. An vielen Schulen lägen bereits heute alle nötigen Voraussetzungen für den Rechtsanspruch vor, an anderen seien nur geringfügige Umbauten erforderlich, ist das Stadtoberhaupt optimistisch. „Das zeigt, dass wir im Rahmen der Schulbauoffensive bereits in den letzten Jahren vorausschauend geplant und gebaut haben.“

Das Gesamtvorhaben knüpft demnach an die bisherigen acht schulorganisatorischen Maßnahmenpakete im Rahmen dieser Offensive an. Durch die Bündelung schaffe die Landeshauptstadt für alle 94 Düsseldorfer Grundschulen die erforderlichen Voraussetzungen für Unterricht und Betreuung bis in den Nachmittag hinein. „Während wir noch immer auf die inhaltliche Ausgestaltung des Rechtsanspruchs auf einen Ganztagsplatz durch das Land NRW warten, haben wir uns parallel intensiv vorbereitet“, so Stadtdirektor Burkhard Hintzsche. „Das Land bleibt in der Pflicht, aber wir werden die absehbaren rechtlichen und fiskalischen Konflikte mit dem Land nicht auf dem Rücken der Eltern austragen.“ Man lege nicht nur ein millionenschweres schulisches Maßnahmenpaket auf, sondern erarbeite auch flexible Betreuungsmodelle, bei denen die Eltern frei wählen könnten. Hintzsche: „Die Kinder können dann bis 14 Uhr, 15 Uhr oder 16 Uhr betreut werden. Noch in diesem Sommer wird es dazu weitere Elterninformationen geben.“

Um ein abgestimmtes und umfassendes Vorgehen zu ermöglichen, seien alle Grund- und Förderschulen in Düsseldorf in den vergangenen Jahren jeweils auf ihre vorhandene Infrastruktur, ihre Standortpotenziale und ihre Voraussetzungen für die Erfüllung des Ganztagsanspruchs untersucht worden. Gemeinsam mit den Schulleitungen habe man Konzepte erarbeitet, die nun in den kommenden Jahren gemeinsam umgesetzt werden sollen. Neben den Raumanforderungen für die Ganztagsbetreuung wurden bei der Untersuchung gleichzeitig auch notwendige Maßnahmen für den Erhalt und die Erhöhung benötigter Schulplätze identifiziert, konzipiert und in das Paket integriert.

In vielen Fällen können demnach die Vorhaben aufgrund der guten Grundstruktur der Schulen in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden. An einzelnen Grundschulen wären jedoch größere bauliche Veränderungen erforderlich: An der GGS Krahnenburgstraße in Lichtenbroich, der GGS Gumbertstraße in Eller sowie dem Doppelstandort der Marien-Schule und der Henri-Dunant-Schule in Wersten habe die Untersuchung der baulichen Substanz ergeben, dass Umbauten oder Sanierungen wirtschaftlich und schulorganisatorisch nicht umzusetzen sind. An diesen Standorten sollen Ersatzneubauten errichtet. werden

Zwei weitere große Bauvorhaben will man im Linksrheinischen umsetzen: Zur Sicherstellung des Ganztagsanspruchs bei steigenden Schülerzahlen müssten zusätzliche Plätze geschaffen werden. Die Heinrich-Heine-Grundschule werde darum auf fünf, die katholische Grundschule Niederkassel auf vier Züge erweitert.

Kühle Orte
Wohin, wenn’s draußen heiß ist? Kühle Orte
Mehr erfahren
3,8 Kilometer Natur-Wissen im Aaper Wald Mehr erfahren