Das Archiv der Stiftung umfasste demnach Briefe, Dokumente und Berichte aus dem Nachlass des Gründers der Kaiserswerther Diakonie, Theodor Fliedner, sowie der Schwesternschaft. Im Depot des Pflegemuseums wurden neben Nachlässen der Familie Fliedner auch viele Zeugnisse der Diakonissen aufbewahrt. Besonders betroffen seien historische Schwesternakten aus dem 19. Jahrhundert sowie mehrere Protokollbücher, die teilweise verbrannt oder durch Löschwasser bzw. Verrußung stark beschädigt wurden.
Nach ersten Schätzungen geht Stiftungs-Leiter Dr. Norbert Friedrich geht davon aus, „dass etwa 20 Prozent der Aktenbestände zerstört sind. Etwa weitere 40 Prozent der historischen Akten wurden beschädigt.“
Zerstört seien zudem wertvolle Objekte wie ein historischer Apothekenschrank sowie viele Erinnerungsstücke und kulturelle Gegenstände, die die Diakonissen von ihren Reisen weltweit mitgebracht hätten. Der bedeutendste Teil dieser Sammlung, darunter auch eine bekannte Mumie, wäre glücklicherweise unversehrt geblieben.
„Ein besonderes Problem stellt die Reinigung der verrauchten Akten dar“, erläutert Friedrich. „Alle betroffenen Dokumente müssen sorgfältig von Ruß und Brandrückständen befreit, die Aufbewahrungsmappen und Boxen ausgetauscht werden. Das wird voraussichtlich erhebliche Kosten verursachen, deren Umfang aktuell noch nicht einmal zu beziffern ist.“ Die nach der ersten Prüfung wohl noch zu rettenden Akten und Objekte wären zu einem Spezialunternehmen nach Krefeld gebracht worden.
Pfarrer Jonas Marquardt, Vorstand Kaiserswerther Diakonie, äußert sein tiefes Bedauern über die Verluste: „Der Brand ist ein schwerer Schlag für uns, unsere Stiftung und für alle, die sich für den Erhalt unseres kulturellen Erbes einsetzen. Jede Spende hilft uns dabei, die Schäden zu bewältigen und das kulturelle Erbe Fliedners für zukünftige Generationen zu sichern.“