Das laufende Vorhaben wird im Rahmen der Förderlinie Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) durch das Bundeswirtschaftsministerium unterstützt und geht bis 31. Januar 2027. Hochschul-Partner ist die Josef Zeyer Stahlbau Agrarsysteme GmbH „Mit dem ‚AureSa‘ benannten Projekt verknüpfen wir moderne Sensorik und Künstliche Intelligenz zu einem robusten Gesamtsystem, das die Selektivität der Handarbeit mit der Flächenleistung maschineller Ernte verbindet“, sagt Professor Dr. André Stuhlsatz, der das Forschungsprojekt leitet. „So wollen wir Erntequalität sichern, Personal entlasten und die Wettbewerbsfähigkeit landwirtschaftlicher Betriebe stärken.“
„AureSa“ adressiert demnach zentrale Herausforderungen der Freilandernte: knapper werdende Erntefenster, steigende Lohnkosten, Personalmangel und die Notwendigkeit, Erträge pro Fläche zu erhöhen. In Deutschland werden jährlich rund 200.000 Tonnen Kopf- und Eisbergsalat geerntet und konsumiert (Quelle: Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat, Stand 2022/23) – Tendenz steigend. Diese Mengen würden sich, so die Projektverantwortlichen, mit reiner Handarbeit kaum noch effizient bewältigen. Durch die geplante Maschine mit vollautomatischem Schneidesystem will man den Ernteprozess künftig nicht nur beschleunigen, sondern auch arbeitskräfteunabhängiger gestalteten.
Die Hochschule Düsseldorf, mit dem angeschlossenen FMDauto - Institut für Produktentwicklung und Innovation am Fachbereich Maschinenbau und Verfahrenstechnik, entwickelt hierfür die Hard- und Software zur automatisierten Bestimmung von Schnittposition und -höhe. Eine bildbasierte KI erkennt unter schwierigen Feldbedingungen die exakte Position der Salatköpfe sowie des Strunks. „In Kombination mit einem sensiblen Greif- und Schneidewerkzeug wird so eine effiziente und zugleich schonende Ernte ermöglicht“, erläutert Professor Stuhlsatz. Eine weitere Innovation sei die integrierte Qualitätskontrolle durch die KI direkt auf dem Feld: Sie bewerte die Erntereife, identifiziere Schädlings- oder Krankheitsbefall und entscheide, ob ein Salatkopf geerntet werden kann.
Im Mittelpunkt steht die Entwicklung eines robusten Schneidkopfs, der Salatköpfe selektiv und schonend erfasst, vollautomatisch vermisst, präzise schneidet und sicher transportiert. Eine neuartige Schwingungsdämpfung soll Vibrationen und Stöße im Feldeinsatz kompensieren und damit die Schnittgenauigkeit sichern.