Dann verkündete die Löwensenf-Mutterfirma Develey aus Unterhaching Anfang Februar diesen Jahres, dass man das Löwensenf-Werk am Flughafen bis Ende 2025 schließt (der Düsseldorfer Anzeiger berichtete). Nun ein weiterer Schlag für Düsseldorfs „Senfverständnis“.
Die erste deutsche Senffabrik wurde 1726 in Düsseldorf gegründet. Diese Manufaktur, die den „Düsseldorfer Mostert“ herstellte, trug nach den Initialen des Firmen-Erben Adam Bernhard Bergrath den Namen ABB. Doch seit Ende September dieses Jahres hat ein Unternehmen in Moers die ABB-Produktion übernommen. „Wir haben dort mit Wulfert Feinkost einen Partner gefunden, der ideal zu uns passt und dem wir vertrauen“, so Develey-Geschäftsführer Stefan Durach. Ausgerechnet kurz vorm 300-jährigen ABB-Jubiläum! Durach: „Ein Wermutstropfen ist zweifellos, dass wir damit Düsseldorf verlassen haben. Jedoch hat für uns bei dieser Entscheidung Priorität, dass unser Partner nahtlos übernehmen und die Senfe in der gewohnten Qualität und Verlässlichkeit herstellen kann.“
Die geschützte geografische Angabe „Düsseldorfer Mostert“ habe ABB mit dem Umzug verloren, doch man glaube, ein Stück Senftradition für Düsseldorf erhalten zu können, denn man habe einen Plan: „Nicht zuletzt dank der tatkräftigen Unterstützung der Stadt ist es uns gelungen, das Haus Berger Straße 27 direkt neben dem Senfladen in der Altstadt zu erwerben“, so Durach. „Wenn ABB 2026 sein 300-jähriges Bestehen feiert, wollen wir dort die neue Heimat von ABB und Löwensenf der Öffentlichkeit vorstellen.“ Man möchte das Produkt erlebbar machen – durch Probiermöglichkeiten, spannende Geschichten und Einblicke in Herkunft und Entwicklung. „Geplant ist, mehr Raum für Senfladen und Museum zu haben sowie für eine Schaumühle.“