Gegenüber der „Sportbild“ hatte BBL-Geschäftsführer Stefan Holz Überlegungen der „Mehrheit der Liga-Klubs“ bestätigt, das Turnier bereits ab 2026 dauerhaft in der bayerischen Metropole auszutragen. „Das sei klarer Wunsch“, wird Holz zitiert. Ein Grund: Düsseldorf wäre der falsche Standort, da NRW mit Bonn nur einen BBL-Klub stellen würde.
Die Argumentation klingt dünn, auch für D.Live: „Die BBL hat mit uns im Januar 2025 einen rechtsverbindlichen Vertrag über die Ausrichtung des Pokal-‘Top Four‘ von 2027 bis 2029 in Düsseldorf geschlossen“, so eine Sprecherin. „Die Vergabe an Düsseldorf wurde daraufhin durch die Liga im Rahmen einer Pressemitteilung kommuniziert.“ D.Live werte den öffentlich angekündigten Vertragsbruch als im deutschen Profisport beispiellos unprofessionelles Vorgehen. Eine Verlegung des Turniers nach München sei vertraglich ausgeschlossen. „Dass offenbar einzelne Stimmen innerhalb der BBL eigenmächtig andere Pläne verfolgen und Interna gezielt in die Öffentlichkeit tragen, lässt tief blicken“, so die Sprecherin weiter.
Düsseldorfs Stadtdirektor und Sportdezernent Burkhard Hintzsche ätzt: „Die Unterschrift des BBL-Geschäftsführers unter einem gültigen Vertrag scheint dort nichts mehr wert zu sein. Wenn eine deutsche Profiliga ihre eigenen Verfahren derart missachtet, stellt sich die Frage, wer dort nach welchen Maßstäben die Entscheidungen trifft.“ Dass ausgerechnet die BBL, die durch eine langfristige Partnerschaft mit Düsseldorf in ihrer eigenen Entwicklung massiv profitiert, davon abweicht, sei äußerst irritierend. „Die Mitteilung kam für uns vollständig aus dem Nichts“, so Hintzsche weiter.
Gerhard Holz will „mit den Verantwortlichen in Düsseldorf das Gespräch suchen, um eine Lösung zu finden.“ Dürfte schwierig werden: D.Live hat die BBL anwaltlich zur „umgehenden Bestätigung der vertragstreuen Durchführung des Endturniers“ aufgefordert und behält sich gerichtliche Schritte vor.