Düsseldorf als etablierter Ausgangspunkt für Rhein-Kreuzfahrten: Darum wird die Stadt für Flussreisen immer wichtiger

Die Stadt Düsseldorf entwickelt sich zu einem bedeutenden Ausgangspunkt für Rhein-Kreuzfahrten. Durch die zentrale Lage, eine moderne Infrastruktur und ein starkes touristisches Umfeld wird die Landeshauptstadt für Reedereien und Reisende gleichermaßen attraktiv.

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Seit Jahrhunderten ist der Rhein prägend für die Stadt Düsseldorf. Als Handelsroute, Verkehrsachse und städtebauliches Element hat er die Entwicklung der Stadt wesentlich beeinflusst. Im Verlauf der vergangenen Jahren konnte der Fluss zudem eine weitere wichtige Rolle übernehmen. Immer mehr Rhein-Kreuzfahrten beginnen oder enden in der Landeshauptstadt von NRW. Während Köln, Mainz oder Basel für lange Zeit als die klassischen Einstiegsorte galten, rückt Düsseldorf zunehmend in den Fokus von Reedereien und Reiseveranstaltern.

Ausschlaggebend sind nicht allein die geografischen Vorteile, sondern auch Investitionen in Hafeninfrastruktur, Verkehrsanbindung und Tourismusangebote. Für die Stadt Düsseldorf entsteht somit ein neuer Baustein für den Ausbau der touristischen Identität, welcher urbane Attraktivität mit einem Schuss internationaler Mobilität verbindet.

Hafeninfrastruktur und die wachsende Bedeutung von Kreuzfahrten

Düsseldorf verfügt entlang der Rheinuferpromenade und im Umfeld des Medienhafens über mehrere Anleger, die für moderne Passagierschiffe ausgelegt sind. Besonders relevant ist die Nähe zur Innenstadt. Hotels, Restaurants, Sehenswürdigkeiten und Verkehrsknotenpunkte sind in wenigen Minuten erreichbar. Dieser Aspekt wird in der Kreuzfahrtbranche zunehmend als Standortvorteil gewertet, da Gäste den Aufenthalt intensiver nutzen können.

Der Markt für Kreuzfahrten wächst seit Jahren kontinuierlich, vor allem im Flusssegment. Der Deutsche Reiseverband berichtet, dass 2024 rund 1,9 bis 2,0 Millionen Menschen aus Deutschland eine Kreuzfahrt unternommen haben. Flussreisen gewinnen dabei an Bedeutung, weil sie Komfort, kulturelle Vielfalt und kurze Etappen verbinden. Informationsangebote verdeutlichen, wie sehr sich Kreuzfahrtschiffe zu schwimmenden Städten mit Gastronomie, Unterhaltungs- und Erholungsangeboten entwickelt haben.

Für Startpunkte wie Düsseldorf bedeutet das steigende Anforderungen an Logistik, Versorgung und Passagierabfertigung.

Die zentrale Lage und Erreichbarkeit als klarer Standortvorteil

Düsseldorf liegt im Herzen des Rheinlands und verbindet mehrere bedeutende Wirtschafts- und Tourismusregionen miteinander. Stromaufwärts erreichen Kreuzfahrtschiffe innerhalb kurzer Zeit Köln, Bonn, Koblenz und das UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal. Stromabwärts öffnen sich Routen in Richtung Ruhrgebiet, Niederrhein und Niederlande. Diese zentrale Position erlaubt es Reedereien, Routen flexibel zu gestalten und sowohl kurze Städtereisen als auch längere Flusskreuzfahrten anzubieten.

Ein weiterer Vorteil des Standorts ist die Anbindung an den Verkehr. Der Flughafen Düsseldorf gehört zu den größten Verkehrsflughäfen in Deutschland. Laut offiziellen Angaben der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen nutzten ihn im Jahr 2024 wieder mehr als 18 Millionen Passagiere. Somit konnte im vergangenen Jahr ein ähnliches Niveau wie vor der Pandemie erreicht werden.

Diese Stärke wird durch den ICE-Knotenpunkt Düsseldorf Hauptbahnhof sowie mehrere Autobahnachsen weiter ergänzt. Für Gäste von Kreuzfahrten reduziert dies die An- und Abreisezeiten erheblich. Diese Tatsache macht die Stadt Düsseldorf auch für internationale Zielgruppen sehr attraktiv.

Was Touristen vor dem Ablegen unternehmen können

Viele Gäste von Kreuzfahrten planen bewusst zusätzliche Tage in Düsseldorf ein, bevor ihre Reise beginnt. Die Stadt bietet dafür die ideale Voraussetzung. Die Altstadt mit ihren historischen Gebäuden, Brauhäusern und Restaurants zieht Besucher ebenso an wie die Königsallee mit ihrem hochwertigen Einzelhandel. Die Rheinuferpromenade verbindet diese Bereiche miteinander und schafft einen direkten Bezug zum Fluss.

Auch das kulturelle Angebot spielt für viele Touristen eine wichtige Rolle. Museen wie die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, das NRW-Forum oder das Filmmuseum liegen teilweise nur wenige Gehminuten vom Rhein entfernt.

Nach offiziellen Angaben von Tourismus NRW verzeichnete Düsseldorf im Jahr 2024 circa 5 Millionen Übernachtungen, ein Wert, der wieder deutlich über dem Niveau der unmittelbaren Pandemiejahre liegt. Kurzaufenthalte im Zusammenhang mit Flussreisen gelten dabei als eines der am schnellsten wachsenden Segmente.

Wirtschaftliche Effekte für die Stadt Düsseldorf und die Region

Rhein-Kreuzfahrten sind für Düsseldorf nicht nur ein touristisches, sondern auch ein wirtschaftliches Thema. Hotels profitieren von Vor- und Nachübernachtungen, die Gastronomie von zusätzlicher Nachfrage und der Einzelhandel von internationalem Publikum. Auch Dienstleister wie Busunternehmen, Eventagenturen und Stadtführer sind in die Wertschöpfung eingebunden.

Eine Erhebung der European River Cruise Association zeigt, dass Flusskreuzfahrtgäste am Start- oder Zielort durchschnittlich € 120 bis € 150 pro Tag zusätzlich ausgeben. Diese Ausgaben wirken sich direkt auf die lokale Wirtschaft aus.

Für Düsseldorf entsteht so ein stabiler wirtschaftlicher Faktor, welcher völlig unabhängig von klassischen Messe- oder Geschäftsreisezeiten wirkt.

Düsseldorf im Vergleich zu anderen Rhein-Startpunkten

Im direkten Vergleich mit anderen Städten am Rhein zeigt sich, warum Düsseldorf immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Stadt Köln verfügt über eine starke touristische Marke, ist jedoch oft stärker ausgelastet. Mainz und Basel gelten als klassische Startpunkte, liegen aber weiter südlich und sind für internationale Gäste nicht immer optimal erreichbar. Düsseldorf verbindet dagegen urbane Größe mit internationaler Infrastruktur und vergleichsweise kurzen Wegen.

Zudem bietet Düsseldorf eine hohe Qualität für den Aufenthalt. Die Nähe von Hafen, Innenstadt und kulturellen Angeboten sorgt dafür, dass Kreuzfahrtgäste ihren Aufenthalt flexibel gestalten können. Es lassen sich zahlreiche Freizeitangebote miteinander verbinden, während man seinen Aufenthalt genießt. Für Reedereien ist Düsseldorf deshalb ein Standort, der sowohl logistisch als auch touristisch überzeugt.

Nachhaltigkeit und Perspektiven für die kommenden Jahre

Mit dem Wachstum des Kreuzfahrttourismus rücken ökologische Fragen stärker in den Fokus. Düsseldorf beteiligt sich an Konzepten zur Landstromversorgung, um Emissionen während der Liegezeiten zu reduzieren.

Das Umweltbundesamt weist darauf hin, dass Landstrom den Ausstoß von CO₂, Stickoxiden und Feinstaub im Hafenbereich deutlich senken kann. Auch Reedereien investieren zunehmend in moderne Antriebstechnologien und effizientere Schiffskonzepte.

Experten gehen davon aus, dass der europäische Markt für Flusskreuzfahrten bis zum Jahr 2030 moderat weiter wachsen wird. Diese Entwicklung wird von einer reiseaffinen, älter werdenden Bevölkerung.

Für die Stadt Düsseldorf eröffnet sich damit eine langfristige Perspektive, sofern die Infrastruktur und die Umweltstandards weiterentwickelt werden.

Düsseldorf etabliert sich als Tor zum Rhein

Düsseldorf hat sich vom klassischen Rheinstandort zu einem immer relevanteren Start und Zielpunkt für Flusskreuzfahrten entwickelt. Die Mischung aus zentraler Lage, sehr guter Erreichbarkeit über Flughafen und Bahn sowie kurzen Wegen zwischen Anlegern und Innenstadt macht die Stadt für Reedereien planbar und für Gäste komfortabel.

Gleichzeitig profitiert Düsseldorf vom wachsenden Kreuzfahrtmarkt. Zusätzliche Übernachtungen, Gastronomieumsätze und lokale Dienstleistungen stärken die Wertschöpfung, die nicht allein von Messe- oder Geschäftsterminen abhängt.

Entscheidend wird sein, ob die Stadt das Wachstum künftig mit moderner Hafenlogistik und klaren Umweltstandards begleitet. Maßnahmen wie Landstrom und effizientere Schiffsantriebe sind dafür kein Nebenthema, sondern Voraussetzung, damit Akzeptanz und Lebensqualität am Rhein erhalten bleiben.

Sollte dieser Balanceakt gelingen, hat Düsseldorf sehr gute Chancen, sich auf lange Sicht als urbanes Drehkreuz für Rhein-Kreuzfahrten zu etablieren. Die Stadt würde damit als attraktive Bühne vor dem Ablegen und als starker Ankunftsort nach der Reise für Touristen aus aller Welt gelten.