„Düsseldorf hat ‚Ja‘ zum vorgelegten Programm gesagt - starke Wirtschaftspolitik Engagement für junge Familien und Senioren, mehr Wohnungsbau, mehr Sicherheit.“ Gleichwohl hatte der alte und neue OB noch ein Hühnchen zu rupfen: Zugleich nämlich hätte die Wählerschaft „Nein“ gesagt zu Clara Gerlach und einem in der Endphase „aktivistisch zugespitzten Wahlkampf“. Wohl vor allem ein Dorn in seinem Auge: Die Grünen hatten in den zwei Wochen Stichwahlkampf ein Rededuell der beiden Kandidaten lanciert, dem Keller eine Absage erteilt hatte. Gerlach und Co. verbreiteten dann in den sozialen Medien ein Setting, in dem die grüne Kandidatin einem leeren Stuhl mit Keller-Namensschild gegenüber saß und dessen Fernbleiben ironisch in Szene setzten. Geschmackssache. Keller jedenfalls rückte sein Missfallen bei der Frage nach der künftigen Rathaus-Koalition - schwarz-grün hätte eine starke Mehrheit - in den Fokus. Da sei schon Porzellan zerschlagen worden, man gehe mit einer Hypothek in die Gespräche mit Grün - und brachte andere mögliche Stadtrat-Koalitionen (etwa mit der SPD und der FDP) ins Spiel.

Die CDU und der bisherige Partner im Rat sind sich also noch nicht ganz grün, Keller lässt Gerlachs Partei zappeln. Dort feierte man trotz Niederlage die erste Stichwahl überhaupt in Düsseldorf. Clara Gerlach: „Ich gratuliere Stephan Keller zur Wiederwahl. Wir sind dankbar, dass so viele Menschen wie nie in Düsseldorf für mich als grüne Kandidatin gestimmt haben.“ Ob man im Rat weiter entscheidend mitgestalten kann oder nicht, ist indes noch offen.