Wer wird Stadtoberhaupt? Keller ist Favorit gegen Gerlach „Ich kann gewinnen!“

Im Juli hatten die Grünen eine repräsentative Umfrage der Meinungsforschungsagentur Pollytix präsentiert, nach der es im Kampf um das Oberbürgermeister-Amt in Düsseldorf einen Zweikampf zwischen der CDU und den Grünen geben würde. Der ist jetzt da - allerdings mit einem großen Favoriten.

Duell um den Posten des Stadtoberhaupts - Clara Gerlach fordert Amtsinhaber Stephan Keller in der Stichwahl am 28. September heraus.

Foto: Maximilian Mann

43,57 Prozent der Stimmen vereinte Amtsinhaber Stephan Keller (CDU) am vergangenen Sonntag auf seine Person. Er geht am Stichwahltag 28. September ins Duell mit der zweitplatzierten Grünen Clara Gerlach (22,16 Prozent) - die Bürgermeisterin ist also Herausforderin. Freilich ist der Abstand - zumal im Vergleich zu manch anderen Stichwahlen in benachbarten Großstädten - groß, doch Clara Gerlach weiß um die Bedeutung des Abschneidens ihrer Partei bei den Stadtratswahlen in der Landeshauptstadt (siehe Kasten).

Entgegen dem Landestrend in NRW verzeichneten die Grünen in Düsseldorf nur leichte Verluste, eine mögliche weitere Zusammenarbeit mit der Partei ihres Kontrahenten im Rat verspräche eine solide Mehrheit im Stadtparlament. „Wir haben in Düsseldorf gezeigt, dass wir mit einem sozialen Thema gewinnen können. Bezahlbares Wohnen ist das drängendste Anliegen der Menschen hier. Wir sind in diesem Feld glaubwürdig mit konkreten Vorschlägen gegen Mietwucher, Verdrängung, Spekulation und Leerstand. Ich bin überzeugt, dass wir in der Stichwahl eine Mehrheit in der Stadt gewinnen können“, gibt sich Clara Gerlach noch lange nicht geschlagen.

Stephan Keller

Foto: Stadt Düsseldorf

Oberbürgermeister Stephan Keller setzte bei der Vorstellung seiner Stichwahl-Plakatkampagne zu Wochenbeginn auf den Bonus des Amtsinhabers. „Es steht die Entscheidung darüber an, wer diese international ausgerichtete Stadt mit einer Verwaltung mit über 13.000 Mitarbeitenden in einer Zeit, in der politische Verhältnisse immer mehr zerfasern, in den nächsten Jahren führen soll.“ Da seien Verlässlichkeit und Kontinuität gefragte Werte - gefragter denn je.

Zur Stichwahl am Sonntag, 28. September, sind Wahlerinnerungsschreiben seit Wochenmitte an alle Wahlberechtigten unterwegs. Diese enthalten Informationen zu Wahlraum, Barrierefreiheit, Stimmbezirk sowie die laufende Nummer im Wählerverzeichnis. Auch Briefwahlunterlagen sind verschickt. Es wird gebeten, die Unterlagen umgehend zurückzusenden oder direkt in den Hausbriefkasten des Amtes für Statistik und Wahlen, Mecumstraße 10, einzuwerfen. An der dortigen Direktwahlstelle sowie am Bertha-von-Suttner-Platz 1-3 können Wahlberechtigte ihre Stimme per Briefwahl vor Ort abgeben. Geöffnet sind sie Montag bis Mittwoch, 8 bis 16 Uhr, Donnerstag, 8 bis 18 Uhr sowie Freitag, 8 bis 15 Uhr. Die Frist zur Beantragung von Briefwahlunterlagen endet am Freitag, 26. September, um 15 Uhr.

Der neu gewählte Rat konstituiert sich in seiner ersten Sitzung am Donnerstag, 6. November 2025. Wer sie eröffnet, entscheiden die Wählerinnen und Wähler in gut einer Woche.