Solaranlage an Hochbunker Heerdt installiert Selten realisiert

Neben seiner einzigartigen Bausubstanz zeichnet sich der alte Hochbunker an der Pariser Straße 100 in Heerdt auch durch ein äußerst innovatives und ökologisches Energiekonzept aus: Geheizt und gekühlt wird seit dem Umbau zu 24 Eigentumswohnungen mit Wärmepumpe und Eisspeicher, Zu- und Abluft werden durch moderne Wärmerückgewinnungssysteme kontrolliert. Nun wurde eine Solaranlage an der Südfassade des Gebäudes installiert.

Strom an der Gebäudewand erzeugen: Die Fassadensolaranlage am Alten Hochbunker in Heerdt ist in Betrieb genommen worden.

Foto: Wilfried Meyer

Diese ist seit einigen Wochen mit einer Gesamtleistung von rund 20 kWp (Kilowatt peak = Spitzenleistung einer Solaranlage) in Betrieb. 38 Module an der Fassade und neun Module auf dem Dach erzeugen die Leistung. An der Fassade sind 70 Quadratmeter Photovoltaik verbaut. Ein Batteriespeicher kann bis zu 13,8 kWh des selbst erzeugten Ökostroms zwischenspeichern und helfen, die Stromkosten weiter zu senken. Mit dem Solarstrom werden gemeinschaftliche Einrichtungen versorgt wie Personenaufzug, Treppenhaus- und Außenbeleuchtung aber auch die Umwälzpumpen für Heizung und Warmwasserbereitung.

„Ich möchte Eigentümerinnen und Eigentümer gerade auch größerer Gebäude ermutigen, solche Projekte in Angriff zu nehmen. Die Stromkosten werden merklich gesenkt und die Photovoltaikanlage rechnet sich über die Jahre garantiert“, betont der Umwelt-Beigeordnete Jochen Kral. „Es ist ein wichtiger Baustein auf dem gesamtstädtischen Weg zur Klimaneutralität 2035.“

Achim Hüren und Rainer Menke vom Beirat der Eigentümergemeinschaft feiern den Erfolg: „Wir haben als Eigentümergemeinschaft das anspruchsvolle Projekt gemeistert und damit einen erheblichen Mehrwert für alle geschaffen.“ Rund 12.000 kWh erzeugt die Fassadensolaranlage pro Jahr. Das entspricht dem jährlichen Stromverbrauch von drei Vier-Personen-Haushalten.

Die Stadt förderte die Anlage als Modellprojekt mit Mitteln aus dem städtischen Programm „Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten“, weil die Sonnenenergienutzung an Fassaden noch eher selten realisiert wird. „Mittlerweile sind Fassadensolaranlagen fester Bestandteil unseres Förderprogramms“, so Umweltamtsleiter Stefan Ferber. „Anfang 2025 hat die Stadt ein digitales Antrags-Tool aktiviert, durch das Genehmigungen deutlich schneller erteilt werden können“ (siehe Kasten.

Vom 1. Januar bis 31. Juli 2025 wurden laut Stadt 2.826 Förderanträgen gestellt, davon 1.805 im neuen Online-Antragsportal, das seit dem 4. März in Betrieb ist. Die Antragszahlen sind 2025 im Vergleich zum Vorjahr bisher um 35 Prozent gestiegen, 6,5 Millionen Euro konnten ausgezahlt werden.