Sollte der Rat den entsprechenden Beschluss fassen, würden die bisherigen Planungen für das Gesundheitsamt, für das bisher ein Neubau in der Kölner Straße 180 vorgesehen war, und die unterirdische Fahrradgarage, welche bislang als Anlage in einem ehemaligen Bunker unter dem Bahnhofsvorplatz mit einem aufwändigen Verbindungsbauwerk zur Bismarckstraße geplant war, eingestellt. Beide Vorhaben würden gemeinsam am Standort Hansahaus realisiert.
„Die Möglichkeit, das Hansahaus zu erwerben und mit den Gestaltungsplanungen am Konrad-Adenauer-Platz zu verbinden, ist einmalig“, betont Oberbürgermeister Stephan Keller. „Wir verwirklichen hier dezernatsübergreifend zwei bedeutende, bisher voneinander getrennte Bauvorhaben auf einer Fläche. Hieraus ergeben sich zahlreiche Nutzungssynergien. Wir aktivieren etwa eine freie Wohnbaufläche.“
Die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie hatte die Möglichkeiten zur Unterbringung des Gesundheitsamtes im Hansahaus oder auf dessen Fläche sowie die gleichzeitige Unterbringung einer großen und komfortablen Fahrradgarage im Erdgeschoss des Hansahauses mit positivem Ergebnis geprüft. Das im Eigentum des NRW-Bau- und Liegenschaftsbetriebs stehende Hansahaus wird der Stadt derzeit exklusiv zum Kauf angeboten. Diese hat indes ihr Interesse am Erwerb der Immobilie bekundet und geprüft, ob ein Erwerb des Gebäudes sinnvoll und wirtschaftlich darstellbar ist.
Die Kölner Straße 180 könnte damit für die dort planungsrechtlich zulässige Entwicklung als Wohnbaufläche aktiviert werden. Im Rahmen einer ersten umfangreichen Untersuchung der Bausubstanz des Hansahauses war bereits festgestellt worden, dass die beabsichtigte Planung im Rahmen eines Neubaus umgesetzt werden müsste. „Damit wird der Weg frei für mehr Wohnungsbau auf anderen Flächen“, sagt Bauen-Beigeordnete Cornelia Zuschke. „Und wir haben neben einer hochattraktiven städtebaulichen Nutzung für den Bahnhofsvorplatz einen entzerrten Bauablauf, was allen Nutzenden zugutekommt.“
Der ADFC (Allgemeine Deutsche Fahrrad Club Düsseldorf) befürwortet den neuen Standort für eine Fahrradgarage am Hauptbahnhof. „Gegenüber einer bisher favorisierten Tiefgarage im Bunker unter dem Konrad-Adenauer-Platz überwiegen die Vorteile eines dortigen Neubaus“, so Matthias Arkenstette, Mitglied der Kleinen Kommission Radverkehr. „Positiv sind die Sichtbarkeit, die gute Erreichbarkeit aus verschiedenen Richtungen, mehrere ebenerdige Zufahrten, Tageslicht für zwei Etagen und eine gleichbleibende Zahl an Stellplätzen im Erdgeschoss sowie Untergeschoss.“
Die in einer Machbarkeitsstudie aufgezeigten Eckpunkte müssten allerdings auch realisiert werden, fordert der Fahrradclub. Außerdem blieben die bei der Tiefgarage diskutierten Qualitätsstandards einer guten Fahrradgarage wichtig. „Sinnvoll sind etwa Öffnungszeiten 24/7, gute Zufahrten, ausreichend Platz zum Abstellen, besonders auch für Lastenräder, Lademöglichkeit für E-Bikes und Serviceeinrichtungen mit Werkzeug, um kleine Reparaturen selbständig durchführen zu können“, so Arkenstette.