Polizei will mit Projekt Vertrauen bei Musliminnen schaffen „Hürden“ bei Gewalt

Wie lässt sich das Vertrauen muslimischer Frauen in die Polizei stärken, insbesondere im sensiblen Bereich der Partnerschaftsgewalt? Mit dieser und weiteren Fragen beschäftigt sich das Forschungsprojekt „DIALOGisch“, das die Bergische Universität Wuppertal zusammen mit dem Polizeipräsidium Düsseldorf durchführt.

Gemeinsam mit der Bergischen Uni Wuppertal verantwortet das Düsseldorfer Polizeipräsidium das Projekt „DIALOGisch“ gegen häusliche Gewalt bei muslimischen Frauen.

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Im Mittelpunkt stehen die spezifischen Erfahrungen muslimischer Frauen mit der Polizei und die Entwicklung eines kultur- und religionssensiblen Dialogformats, das in Fällen partnerschaftlicher Gewalt zur Erhöhung des Vertrauens in die Polizei beitragen soll.

Ein wichtiger Meilenstein im Projekt war aus Initiatoren-Sicht der gemeinsame Workshop, der unter dem Motto „Vertrauen stärken - Dialog ermöglichen“ jetzt in Düsseldorf stattfand. Er brachte ExpertInnen aus dem Schutz- und Hilfesystem der Stadt zusammen, um über zentrale Herausforderungen rund um partnerschaftliche Gewalt, die spezifischen Erfahrungen muslimischer Frauen sowie Perspektiven für eine kultur- und religionssensible Polizeiarbeit zu diskutieren.

Thorsten Fleiß, Leiter der Direktion Gefahrenabwehr/ Einsatz der Polizei Düsseldorf und Projektpartner, betont die Bedeutung des Austausches: „Wenn es um partnerschaftliche Gewalt geht, ist Vertrauen eine zentrale Voraussetzung für die Inanspruchnahme von Hilfe. Solche Dialogformate helfen uns, Zugangshürden besser zu verstehen und unsere Arbeit im Sinne der Betroffenen weiterzuentwickeln“. In Gesprächsrunden diskutierten die Teilnehmenden verschiedene praxisrelevante Fragestellungen - unter anderem zur zielgruppengerechten Vermittlung von Informationen über Hilfsangebote, zur Integration kultur- und religionssensibler Ansätze in die tägliche Praxis und zum Aufbau von Vertrauen.

Die Bergische Universität Wuppertal begleitet „DIALOGisch“ wissenschaftlich. Die im Workshop gewonnenen Erkenntnisse werden nun systematisch ausgewertet und fließen in die Konzeption des Dialogprogramms ein, das im kommenden Jahr in Düsseldorf erprobt werden soll. Dr. Tim Lukas, Forschungsgruppenleiter im Fachgebiet Bevölkerungsschutz, Katastrophenhilfe und Objektsicherheit, erklärt: „Die Ergebnisse aus der Praxis liefern wichtige Hinweise darauf, wie das Vertrauen in die Polizei gestärkt werden kann - nicht abstrakt, sondern konkret, vor Ort und im Austausch mit denen, die täglich mit Betroffenen arbeiten“.

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