Bei einem Besuch in Düsseldorf überreichte Vorstandsmitglied Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann die Förderurkunde an die Landesvorsitzende des NABU NRW, Dr. Heide Naderer, und den Leiter des Projekts „Zukunft des Feuersalamanders in NRW“, Dr. Jonas Virgo. „In der Roten Liste der Amphibien Deutschlands ist der Feuersalamander auf die Vorwarnliste heraufgestuft worden und gilt als nationale Verantwortungsart“, betont Karl-Heinz Erdmann. „Ein zentrales Problem für den Feuersalamander und andere Amphibien ist die zunehmende Austrocknung von Feuchtgebieten und Bachläufen in Wäldern.“
Eine weitere Bedrohung stellt die Ausbreitung eines Hautpilzes in Europa dar, welcher zu erheblichen Bestandsrückgängen geführt hat. Der Pilz wird innerhalb der EU als meldepflichtige Tierseuche eingestuft, was die Umsetzung nationaler Vorbeugungs- und Bekämpfungsmaßnahmen erforderlich macht. „Besonders bemerkenswert ist dabei, dass 90 Prozent dieser invasiven Ausbrüche in Deutschland zu verorten sind, mit einem deutlichen Verbreitungsschwerpunkt in Nordrhein-Westfalen. Eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit zu dem Thema ist daher ein zentrales Element, um den Schutz des Feuersalamanders langfristig zu gewährleisten“, so Erdmann.
Heide Naderer ergänzt: „Der Feuersalamander gilt als Schlüsselart intakter Wald- und Gewässerökosysteme. Notwendig für seinen nachhaltigen Schutz sind der Erhalt und die Wiederherstellung natürlicher Wald- und Bachlebensräume.“ Auf diese Weise ließe sich die Resilienz der Feuersalamander-Populationen gegenüber Stressfaktoren langfristig stärken. Im Rahmen der Förderung werde der NABU-Landesverband den Fokus auf die Entwicklung einer Gesamtkonzeption, die Identifizierung repräsentativer Schwerpunktvorkommen des Feuersalamanders sowie die Auswahl geeigneter Gebiete für spezifische Schutzmaßnahmen legen.
Der NABU strebt für die Umsetzung des Projektes eine enge fachliche Zusammenarbeit mit ehrenamtlichen Akteuren in NRW an. Sie sollen in allen Phasen des Projekts eingebunden und geschult werden, „Durch die intensive Vernetzung von Forschung, Behörden, Ehrenamt und lokalen Akteuren schaffen wir die Grundlage für koordinierte und wirksame Schutzmaßnahmen für den Feuersalamander in Nordrhein-Westfalen“, schließt Jonas Virgo.