Schlecht gelaunt, überheblich und genervt vom ungebildeten Museumspublikum hat der Neue im Team seine ganz eigenen Methoden als Kunstvermittler – mal im Schnelldurchlauf, mal in minutiösen Detailberichten, mal mit überraschenden Wissensabfragen scheucht der Grumpy Guide seine Gruppe durch die Sammlung. Nach der erfolgreichen Premiere im Mai waren die Folgetermine innerhalb kürzester Zeit ausverkauft. Nun sind Tickets für weitere Zusatztermine erhältlich!
„Gerade in einer Branche, die sich oft sehr ernst nimmt, setzen wir hier bewusst auf einen Perspektivwechsel und sprechen mit Humor und einer Prise Selbstironie all jene an, die sich nicht mit Hochkultur-Klischees identifizieren, aber trotzdem neugierig auf Kunst sind“, erklärt Generaldirektor Felix Krämer die Idee hinter dem ungewöhnlichen und neuartigen Vermittlungsformat.
Das Konzept folgt einem bekannten Phänomen: In manchen Restaurants bedienen schlecht gelaunte Kellner und kommen damit besonders gut an – weil es erfrischend anders ist. Warum also nicht auch Kunst einmal mit einem schlechtlaunigen Blick erleben? Auf Einladung des Kunstpalastes hat der in Düsseldorf lebende Künstler Carl Brandi in Zusammenarbeit mit der Kulturellen Bildung des Museums die Figur des „Grumpy Guides“ entwickelt. Laut eigener Aussage ist Joseph Langelinck, aka „Grumpy Guide“, Nachfahr eines ehemaligen Direktors der Düsseldorfer Gemäldegalerie. Sein Groll gilt einigen Kunstschaffenden und den Werken, die unter seiner Führung niemals einen Weg in die Sammlung des Kunstpalastes gefunden hätten, vor allem aber dem Museumsbesuchern und deren Ahnungslosigkeit.
„Unser Rahmenprogramm gestalten wir bewusst so, dass auch Menschen ohne kunsthistorische Vorbildung mit Vergnügen daran teilhaben können“, so Alina Fuchte, stellvertretende Leitung der Kulturellen Bildung. „In der überspitzten Form, in der der Grumpy Guide den Gästen wissenschaftliche Fachbegriffe um die Ohren haut und ihre Unkenntnis diverser -Ismen kritisiert, kippt das Ganze ins Komödiantische. Selten wurde bei einer unserer Veranstaltungen so viel gelacht, wie bei der ersten Führung dieses Formats.“
Langelinck führt die Gruppe durch die Sammlung, wie es ihm gerade passt, hastet durch mehrere Jahrhunderte Kunstgeschichte oder vertieft sich minutenlang in das kleinste Detail eines Werkes. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund und schießt mit scharfem Geschütz.