„Herausforderndes Marktumfeld bereitet auch mit Blick in die Zukunft Sorgen“ Stimmung in den Hotels gedrückt

Die offiziellen Beherbergungsstatistik zählt in Düsseldorf für 2023 mehr als 5,4 Millionen Übernachtungen . Damit wurde das bisherige Rekordjahr 2019 um 8,2 Prozent übertroffen. Doch es gibt laut IHK Düsseldorf einen Wermutstropfen.

IHK Düsseldorf Barometer Hotellerie Gastronomie
Foto: IHK

„Diese sehr positive Entwicklung spiegelt sich nur bedingt in den Ergebnissen des aktuellen Hotelmarktbarometers der IHK Düsseldorf“, bemerkt Marion Hörsken, Geschäftsführerin Branchenbetreuung der IHK Düsseldorf. „Das herausfordernde Marktumfeld bereitet vielen Hoteliers Sorgen und drückt die Stimmung merklich.“

So bewerten rund 46 Prozent der Übernachtungsbetriebe, die am Branchenbarometer teilgenommen haben, die aktuelle Geschäftslage als gut, 42 Prozent als befriedigend, aber auch 12 Prozent als schlecht. Besonders erfreulich sei die steigende Nachfrage von Privatreisenden, die sich als Zugpferd für das Wachstum erweise. Mehr als 56 Prozent der Betriebe erzielten im Vergleich zum Vorjahr bei dieser Kundengruppe steigende und 30 Prozent gleichbleibende Umsätze. Bei den Geschäftsreisenden beschreiben rund 45 Prozent gestiegene, aber auch 27 Prozent rückläufige Umsätze.

Im Ergebnis steigerte fast die Hälfte der Hoteliers ihr Betriebsergebnis gegenüber 2022. Immerhin 27 Prozent verzeichnen aber auch eine Verschlechterung. Der aktuelle Geschäftsklimaindex liegt im IHK-Bezirk trotz der hohen Nachfrage knapp unter dem langjährigen Durchschnitt seit 2006. „Zwar ist das Geschäftsklima in Düsseldorf deutlich besser als etwa im Kreis Mettmann, dennoch muss festgehalten werden: Euphorie, wie sie die hohen Übernachtungszahlen erwarten ließen, sieht anders aus“, stellt Hörsken fest.

Darüber hinaus müsse auch die Erwartung der Hoteliers für das erste Halbjahr 2024 als gedämpft beschrieben werden. Lediglich 37,3 Prozent der befragten Betriebe rechnen demnach mit einer besseren, 36 Prozent mit einer gleichbleibenden und sogar 26,7 Prozent mit einer schlechteren Entwicklung als im Vorjahr. „Die Liste der Herausforderungen ist lang“, erklärt Hörsken. „Allgemeine Kostensteigerungen, Personalmangel, eine unsichere politische Lage, Belastungen wie die Bettensteuer und die Wiederanhebung der Mehrwertsteuer, ein schwächelndes Konsumverhalten, der Rückgang bei Messebesuchern und sich verändernde Reisegewohnheiten fordern unsere Unternehmen täglich heraus. Dies droht gerade kleine und mittlere Betriebe zu überfordern.“

Erschwerend käme hinzu, dass der Wettbewerb in der Region zunimmt und die durchschnittliche Zimmerauslastung stagniert. So seien in Düsseldorf und im Kreis Mettmann heute rund 11.300 Betten mehr mehr im Angebot (+35 Prozent) als noch vor zehn Jahren. „Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es wichtiger denn je, das Gastgewerbe in der Region zu unterstützen. Dabei ist es es wichtig, privat veranlasste Reisen noch stärker zu forcieren, ohne dabei den Geschäftstourismus zu vernachlässigen“, so Hörsken.

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