Conversations with Nick Cave Gesprächsbedarf

Wenn man auf die mittlerweile knapp 40-jährige Karriere des Nick Cave zurückschaut, weiß man gar nicht so recht, wo man anfangen soll.

Nick Cave im Gespräch mit Fans im Sydney Opera House.

Foto: Daniel Boud

Bei seinen großartigen Songs, den mittlerweile fünf Büchern, seinen Gastauftritten in Filmen, seiner langjährigen Heroinabhängigkeit oder den charismatischen Frauen, mit denen er gelebt (u. a. PJ Harvey, Gudrun Gut) und gearbeitet (u. a. Kylie Minogue) hat. Wer nun meint, der Meister der Dunkelheit und Melancholie könnte nach vier Dekaden seine Fans nicht mehr überraschen, hat sich geschnitten. In diesem Monat kommt Cave nämlich mit einem bemerkenswerten Format nach Deutschland.

„Conversations with Nick Cave“ heißt es – und tatsächlich verbirgt sich dahinter eine Kombination aus Gespräch und Musik. Konkret sieht das so aus: Cave beantwortet Fragen aus dem Publikum, singt einige seiner Stücke und begleitet sich dabei am Flügel. „Ich dachte, ein direktes Gespräch mit dem Publikum könnte wertvoll sein“, so die ursprüngliche Überlegung von Herrn Cave. In Australien und Neuseeland hat er das Konzept bereits ausgetestet. Die Tournee war wenig überraschend ausverkauft.

In Deutschland sieht das nicht anders aus. Für den Auftritt in der Tonhalle sind bereits seit Wochen alle Karten vergriffen. Cave ermutigt das Publikum konfrontativ zu sein, furchtlos, mutig und herausfordernd. Kein Thema soll heilig sein, keine Frage verboten. Eine Moderation gibt es an dem Abend nicht. Der Protagonist ist also gezwungen spontan zu agieren, vielleicht zu improvisieren. Das erfordert Mut, gerade in seiner Branche, die wie kaum eine zweite auf Perfektion und Kontrolle setzt. Bei den Auftritten in Australien und Neuseeland ist Caves Masterplan offenbar aufgegangen. „In den letzten Live-Shows haben wir alle eine gewisse Bereitschaft gezeigt, uns zu öffnen“, sagt er. Und Offenheit ist ja nie verkehrt.

16.5., 20 Uhr, Tonhalle, Ehrenhof 1, Düsseldorf (ausverkauft)

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