Rheinbahn 8 Mio. Euro besser - aber Finanzbedarf steigt An Grenzen stoßen

Die Rheinbahn hat ihr Ergebnis im Geschäftsjahr 2023 „trotz anspruchsvoller gesamtwirtschaftlicher und branchenbezogener Rahmenbedingungen spürbar verbessert“, so Vorstandssprecherin Annette Grabbe. Das geht aus dem jetzt vorgelegten Jahresabschluss hervor. Der Bericht zeigt ein negatives Resultat in Höhe von 98,5 Millionen Euro - damit rund 8 Millionen besser als 2022 (-106,8 Millionen Euro).

Vorstandssprecherin Annette Grabbe.

Foto: Rheinbahn

810 Fahrzeuge und 3.513 Mitarbeitenden brachten 2023 rund 172,5 Millionen Fahrgäste an ihre Ziele. Dabei legten die Busse und Bahnen insgesamt 55 Millionen Kilometer zurück. Das entspricht ungefähr 140 Mal der Strecke von der Erde zum Mond.

Beeindruckende Zahlen, die die Dimensionen des ÖPNV einer Großstadt veranschaulichen helfen, aber auch Trost spenden können. Denn Annette Grabbe, gleichzeitig Arbeitsdirektorin und Finanzvorständin im Unternehmen, erklärt weiter: „Unser verbessertes Jahresergebnis darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass die finanzielle Situation im gesamten öffentlichen Personennahverkehr in den nächsten Jahren angespannt bleiben wird. Die hohen Energiepreise, steigende Personalkosten und vor allem dringend notwendige Investitionen in neue Fahrzeuge, Digitalisierung und Infrastruktur werden unser Geschäft mittelfristig belasten.“

Dennoch führe kein Weg an einem noch leistungsfähigeren, moderneren und für die Menschen attraktiveren Nahverkehr vorbei, wolle man die Klimaziele im Verkehrsbereich erreichen. Aber: „Die Nahverkehrsunternehmen können die notwendigen Finanzmittel nicht selbst erwirtschaften. Gleichzeitig stoßen die Spielräume der kommunalen Haushalte an ihre Grenzen. Ich appelliere daher an die Bundes- und Landespolitik, hier unkomplizierte und umfassende finanzielle Lösungen zu schaffen, um die Klimaziele im Verkehrsbereich im Rahmen einer nachhaltigen Mobilitätswende zu erreichen.“

Rheinbahn-Vorstand Michael Richarz steigt argumentativ zu: „Die Rheinbahn befindet sich im wahrscheinlich tiefgreifendsten Umbau ihrer 128-jährigen Geschichte.“ Seit 2022 würden Bahnen, E-Busse und die Infrastruktur mit Ökostrom versorgt. Bis 2035 wolle man die gesamte Busflotte auf emissionsfreie Antriebe umstellen. Damit einher gehe der Um- und Neubau Infrastruktur auf den Betriebshöfen.

„Unsere Mitarbeitenden müssen für die neuen Technologien und Anforderungen ausgebildet werden. Die Rheinbahn wird viel digitaler werden. Es entstehen bei uns vollkommen neue Berufsbilder“, so Richarz. „Gleichzeitig wechseln in den kommenden Jahren sehr viele Rheinbahnerinnen und Rheinbahner in den Ruhestand. Ihre Erfahrung gilt es zu erhalten und an jüngere Generationen weiterzugeben.“

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