Kippensammler waren „erschütternd“ erfolgreich 400 Jahre-Müll

In Düsseldorf werden täglich (!) über eine Million Zigarettenkippen nicht sachgerecht entsorgt – sie landen auf der Straße, auf den Bürgersteigen, im Gully, in den Parks, auf Spielplätzen usw.. Die in Düsseldorf beheimatete Umweltinitiative RhineCleanUp (RCU) hat jetzt mit einer großen Aktion auf diesen Missstand hingewiesen.

 Schriller Name, starke Ausbeute - die Kippensammler der Gruppe „Nudelfreaks“ aus Unterbilk präsentieren ihr gutes aber auch „erschütterndes“ Ergebnis.

Schriller Name, starke Ausbeute - die Kippensammler der Gruppe „Nudelfreaks“ aus Unterbilk präsentieren ihr gutes aber auch „erschütterndes“ Ergebnis.

Foto: RCU

Zigarettenkippen sind – laut der Weltgesundheitsorganisation WHO – das häufigste Abfallprodukt, das in der Natur und in den Städten vorgefunden wird. Eine Woche lang haben die Düsseldorfer – Einzelpersonen, Gruppen, Initiativen – Zigarettenfilter gesammelt. Die in der Woche über sichergestellten Glimmstängelreste waren schließlich in eine 1,50 Meter hohe Kippensäule auf der Schadowstraße geschüttet worden. Das nach Vorab-Meldungen selbstgesetzte Ziel von 120.000 Kippen wurde vor Ort erreicht. „Hinzu kommen noch die Kippen, die zwar von Gruppen aufgepickt wurden, aber nicht zum Schadowplatz gebracht werden konnten“, so RCU-Initiator Joachim Umbach. „Diese Sammelergebnisse wurden per Foto dokumentiert – weitere 30.000 Kippen.“ Zeitgleich waren auch in anderen NRW-Kommunen Kippen gesammelt worden.

Umbach betont, dass die Unachtsamkeit und Verantwortungslosigkeit vieler Mitbürger kaum zu ertragen sei. Er weist darauf hin, dass die meisten Filter aus dem Kunststoff Celluloseacetat bestehen und dessen Zersetzung bis zu 400 Jahre dauert. Hinzu kämen zahlreiche in den Filtern enthaltene Giftstoffe, die über den Regen ins Grundwasser gelangen würden.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass eine Kippe ausreicht, um 40 Liter Grundwasser zu verseuchen. Joachim Umbach: „Unsere Gruppen haben großartig gearbeitet, insofern freut mich das Ergebnis. Anderseits ist diese Riesenmenge an Kippen, die nur in einer Woche zusammengetragen wurde, erschütternd.“