Finanzen Die eigene Bonität steigern – so geht`s

Wer einen Kredit benötigt, sollte eine gute Bonität mitbringen. Je besser die Zahlungsmoral und -fähigkeit einer Person ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kreditantrag bewilligt wird. Grundsätzlich ist eine Kreditaufnahme auch bei schlechter Bonität möglich, allerdings erhöhen sich dann meist die Kreditzinsen. Um dies zu vermeiden, gibt es verschiedene Strategien, um die eigene Bonität zu verbessern. Dieser Artikel stellt die verschiedenen Möglichkeiten vor, mit denen Kreditnehmer ihre Bonität bei den Auskunfteien verbessern und ihre Chancen auf eine Kreditbewilligung erhöhen.

Die eigene Bonität steigern – so geht`s
Foto: Unsplash/Emil Kalibradov

Eine gute Zahlungsmoral beweisen 

Der einfachste und wichtigste Schritt zur Verbesserung der eigenen Bonität besteht darin, eine gute Zahlungsmoral zu beweisen. Das bedeutet, bei Zahlungen von Kreditraten, Handyverträgen oder Krankenversicherungsbeiträgen nicht in Rückstand zu geraten. Wer notwendige Beiträge immer pünktlich, vollständig und zuverlässig bezahlt, verbessert hierdurch seinen Bonitätsscore bei den Auskunfteien wie der Schufa und erhöht seine Chancen auf gute Kreditkonditionen

Banken und Kreditinstitute informieren sich bei den Auskunfteien sowohl über die grundsätzliche Fähigkeit einer Person, Rechnungen zu bezahlen, als auch über deren Zahlungsmoral. Es bringt den Banken wenig, wenn ein Kreditnehmer grundsätzlich in der Lage wäre, seinen Kreditverpflichtungen nachzukommen, dies aber nicht tut. Deswegen sind nicht nur ein positives Konto und Sicherheiten für eine gute Bonität entscheidend, sondern auch die Zahlungsmoral. 

Nicht zu viele Kleinkredite aufnehmen 

Immer mehr Anbieter und Dienstleister stellen ihren Kunden die Möglichkeit zur Verfügung, eine Null-Prozent-Finanzierung in Anspruch zu nehmen. Das bedeutet, dass sie ein Produkt kaufen und dieses über einen längeren Zeitraum abbezahlen, ohne dass hierbei Zinsen anfallen. Solche Kleinkredite werden bei den Auskunfteien hinterlegt und haben Einfluss auf den Bonitätsscore. Kleinkredite zu vermeiden oder vor einem neuen Kreditantrag abzubezahlen, ist zum Beispiel ein nützlicher Tipp für die Aufnahme eines Autokredits

Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, Kleinkredite nach Möglichkeit zu vermeiden. So verlockend es scheint, Produkte sofort zu bekommen und erst später zu bezahlen, im Namen der Bonität sollte dieses Werkzeug nur selten in Anspruch genommen werden. Wer mit dem Gedanken spielt, einen größeren Kredit aufzunehmen, sollte Kleinkredite nach Möglichkeit sofort bezahlen oder von vornherein vermeiden. 

Ausgaben reduzieren 

Banken und Kreditinstitute fordern von Antragstellern in der Regel eine Selbstauskunft ein. Hierin müssen unter anderem die regelmäßigen Einnahmen und die kontinuierlichen finanziellen Verpflichtungen festgehalten werden. Auf der Habenseite stehen beispielsweise Einkommen oder Einnahmen aus Vermietungen. Zu den Kosten zählen Miete, Krankenversicherungsbeiträge, Handyverträge und vieles mehr. 

Ausgehend von diesen Informationen berechnen die Kreditgeber dann, wie viel Geld einer Person pro Monat grundsätzlich frei zur Verfügung steht. Hieraus ergibt sich, wie hoch eine monatliche Kreditrate sein kann. Entsprechend wissen die Kreditgeber, welche finanziellen Mehrbelastungen eine Person stemmen kann und können somit einschätzen, welche Kreditsumme realistisch innerhalb einer vernünftigen Zeit zurückgezahlt werden kann. Um hier für eine möglichst gute Ausgangssituation zu sorgen, ist es sinnvoll, die Ausgaben zu reduzieren. Somit steht monatlich mehr Geld zur Verfügung und es kann prinzipiell eine höhere Kreditsumme aufgenommen und eine höhere Kreditrate gestemmt werden. 

Weniger Konten und Kreditkarten nutzen 

Bei der Bewertung der Bonität finden es die Auskunfteien und Kreditinstitute immer verdächtig, wenn eine Person sehr viele Konten und Kreditkarten besitzt. Die Frage stellt sich, wozu diese vielen Konten benötigt werden und ob regelmäßig mit Geld jongliert werden muss. Eine übermäßige Zahl an Bankkonten und Kreditkarten wirkt sich somit negativ auf die Bonität aus. 

Wer seinen Bonitätsscore verbessern möchte, sollte daher die Zahl der genutzten Konten und Kreditkarten reduzieren. Häufig genügt es, ein privates Girokonto und ein Geschäftskonto zur Verfügung zu haben. Je stärker sich Kreditnehmer an dieser Stelle beschränken, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie aufgrund ihrer verbesserten Bonität einen Kredit bewilligt bekommen. 

Eine Selbstauskunft einfordern 

Alle Menschen haben einmal jährlich einen Anspruch darauf, kostenlose Einsicht in die Daten zu nehmen, die bei den Auskunfteien über sie hinterlegt sind. Von diesem Recht sollten alle Gebrauch machen, die mit dem Gedanken spielen, einen Kredit aufzunehmen. Immer wieder kommt es nämlich dazu, dass die bei den Auskunfteien hinterlegten Informationen falsch oder veraltet sind. Das hat massive negative Auswirkungen auf die Bonität. 

Über die Einholung einer Selbstauskunft erkennen Kreditnehmer schnell, wenn Fehler vorliegen. Sie können dann einen Antrag auf Löschung der entsprechenden Daten stellen oder die jeweiligen Informationen aktualisieren. Häufig führen solche Anpassungen dazu, dass der Bonitätsscore deutlich steigt und dass die Kreditwürdigkeit der Betroffenen zunimmt. 

Mit Finanz-Apps für einen besseren Überblick sorgen 

Häufig verschlechtert sich der Bonitätsscore allein dadurch, dass Personen keinen Überblick über ihre Finanzen haben. Wer sich zum Beispiel nicht bewusst macht, wie viele Kleinkredite er bereits in Anspruch nimmt, schlägt voraussichtlich auch beim nächsten vermeintlich günstigen Angebot wieder zu. Mit professionellen Finanz-Apps ist es möglich, sich einen Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen und zu behalten. Eventuelle Fehlentwicklungen, die den Bonitätsscore verschlechtern, können so aus der Welt geschafft oder von vornherein vermieden werden.

Die eigene Bonität steigern – so geht`s
Foto: Unsplash/Pickawood

Fazit 

Es gibt viele Strategien, um die eigene Bonität zu verbessern. Hierfür ist es erforderlich, sich zunächst einen guten Überblick über die eigenen Finanzen zu verschaffen. Nur wer weiß, welche finanziellen Mittel monatlich tatsächlich zur Verfügung stehen, kann eine realistische Kreditsumme wählen und seriös einschätzen, welche monatliche Kreditrate ohne Probleme gemeistert werden kann. Es lohnt sich zumeist, mit Finanz-Apps zu arbeiten, die einem einen guten Überblick über die eigenen Finanzen verschaffen. Mit deren Hilfe ist es leicht möglich, Ausgaben zu reduzieren, Kleinkredite zu vermeiden, weniger Konten zu nutzen und hierdurch für eine kontinuierlich bessere Bonität zu sorgen.

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