Zeichen gegen Einsamkeit im Alter setzen „Kein Tabu mehr“

In Düsseldorf ist die stadtweite Kampagne „Gemeinschaft erleben – Lebensfreude finden“ gestartet. Sie soll ein Zeichen gegen Einsamkeit im Alter setzen. Die Initiative rückt ein gesellschaftlich relevantes, aber häufig unterschätztes Thema in den Fokus, denn viele Menschen empfinden Einsamkeit als belastend – mit spürbaren Auswirkungen und Folgen für die körperliche und psychische Gesundheit.

Gaben den Startschuss für die Kampagne gegen Einsamkeit im Alter (v. l.): Stephan Glaremin, Leiter Sozialamt, Melanie Günther, Gesundheitsamt, OB Stephan Keller, Christina Dill, 2. Vorsitzende des Behindertenrates, Dr. Notburga Bäcker, Sprecherin des Arbeitskreises „Einsamkeit im Alter“ des Seniorenrates, Ingrid Frunzke, Seniorenrats-Vorsitzende, und Dr. Hartmut Mühlen, Sprecher des Düsseldorfer Netzwerks gegen Einsamkeit.

Foto: Stadt düsseldorf/Wilfried Meyer

„Einsamkeit darf kein Tabuthema sein. Mit unserer Kampagne möchten wir verdeutlichen, dass Düsseldorf eine Stadt mit Zusammenhalt und Vielfalt ist“, so Oberbürgermeister Stephan Keller. „Insbesondere ältere Menschen sollen ermutigt werden, sich aktiv einzubringen, Kontakte zu knüpfen und neue Lebensfreude zu entdecken.“

Studien wie das Einsamkeitsbarometer 2024 des Bundesfamilienministeriums zeigen: Der Verlust nahestehender Personen, gesundheitliche Einschränkungen, intensive Pflegeverantwortung im familiären Umfeld, Altersdiskriminierung und Altersarmut können das Risiko für Vereinsamung erhöhen. Zwar stellt das Alter selbst keinen Risikofaktor dar, doch mit zunehmendem Lebensalter steigt der Anteil der Menschen, die sich einsam fühlen, deutlich an. Der Bericht bezeichnet Einsamkeit deshalb als hemmenden Faktor für die gesellschaftliche Teilhabe älterer Menschen.

Die Stadt verfolge mit der Kampagne das Ziel, Seniorinnen und Senioren zu ermutigen, aktiv an bestehenden Angeboten teilzunehmen, neue Kontakte zu knüpfen und sich gegebenenfalls auch selbst ehrenamtlich zu engagieren. Gleichzeitig richte sie sich an Angehörige und Bezugspersonen, die durch gezielte Informationen und Hinweise auf Unterstützungsangebote sensibilisiert und gestärkt werden sollen.

Die Stadt-Kampagne ist Teil des Aktionsplans „Älter werden in Düsseldorf“ (der Düsseldorfer Anzeiger berichtete), mit dem man eine umfassende Strategie für ein lebenswertes und selbstbestimmtes Leben im Alter verfolgt.

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