Unser Autor Olli Bendt kommentiert fünf Thesen zur Fortuna-Krise Noch nicht gescheitert...

Fortuna Düsseldorf steckt nach dem Aus im DFB-Pokal in Hannover und dem blutleeren Auftritt in Rostock in der sportlichen Krise. Wir haben fünf Thesen rund um die Situation des Zweitligisten aufgestellt und unser Klub-Fachmann und Antenne-Reporter Oliver Bendt bezieht Stellung dazu:

 Problem-Keeper Florian Kastenmeier? - „Ein Thema, was eigentlich keins mehr ist.“

Problem-Keeper Florian Kastenmeier? - „Ein Thema, was eigentlich keins mehr ist.“

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH / Schröder

Das „Projekt Christian Preußer“ ist gescheitert und die Fortuna sollte auf einen zweitligaerfahrenen Trainer setzen.

 Es ist mir zu früh, von einem Scheitern zu sprechen. Als die Fortuna-Verantwortlichen die Entscheidung für Preußer trafen, war klar, dass damit mittelfristig geplant wird. Preußer soll auch Talente weiterentwickeln und sie in die Mannschaft einbauen. Dort hat er nach kurzer Zeit mit Tim Oberdorf bereits eine Überraschung aus dem Hut gezaubert. Und zwei schlechte Spiele sollten die Verantwortlichen nicht von ihrem Weg abbringen. Setzt sich der Trend allerdings in den kommenden Spielen fort, wird über einen Trainerwechsel zu reden sein. Denn natürlich ist Fußball ein Tagesgeschäft und bei aller Talententwicklung müssen bei einem Verein wie Fortuna Düsseldorf auch die aktuellen Ergebnisse stimmen.

Die Fortuna hat in dieser ausgeglichenen Liga nur vier Punkte Vorsprung auf Platz 16. Läuft die Fortuna Gefahr abzusteigen?

 Normalerweise ist dafür zu viel Qualität im Kader. Und das Team hat etwa gegen Karlsruhe oder in Hamburg gezeigt, wozu es fähig ist. Man kann ja auch in die andere Richtung argumentieren: Die Liga ist so ausgeglichen und der Rückstand auf Platz 3 ist mit sieben Punkten auch nicht unaufholbar. Trainer Preußer muss es wieder hinbekommen, der Mannschaft einen Plan B und C für die Spiele mit an die Hand zu geben. In den letzten beiden Partien wirkte das Team  teilweise ratlos.

Die Fortuna muss in der Winterpause finanziell ins Risiko gehen und gestandene Spieler verpflichten.

 Bitte nur dann, wenn dieser Spieler auch bei einer relativ hohen Wahrscheinlichkeit weiterhilft. Verpflichtungen, nur um das Umfeld zu beruhigen, führen ins Verderben. Vielleicht ist die Entwicklung der Mannschaft auch so, dass man in der Winterpause gar nicht aktiv werden muss. Dann kann man sich im Sommer in Ruhe die Baustellen anschauen und dort gezielt aktiv werden. Dann bitte gerne mit zwei bis drei Akteuren mit Ligaerfahrung, die auch mal dreckig spielen können. Hier hapert es meiner Meinung nach am meisten und neben solchen Spielern können sich Talente vielleicht noch besser in Ruhe entwickeln. Allerdings muss man auch berücksichtigen, dass die Fortuna keine großen Sprünge machen kann und etwa die Vertragsverlängerung von Shinta Appelkamp sicher einige finanzielle Mittel gebunden hat.

Die Erwartungshaltung der Fans ist zu groß.

 Besser nicht alle Kommentare in den sozialen Medien lesen. Bei Gesprächen mit Fans am oder im Stadion merkt man schnell, dass es eine Bereitschaft gibt, den Weg mit Preußer mitzugehen und dafür auch mal ein Mittelfeldplatz in Kauf genommen wird. Ob es von Seiten einiger Verantwortlicher hilfreich ist, vor der Saison Hoffnungen auf bessere Erstliga-Zeiten zu schüren, sei aber mal dahingestellt.

Die Fortuna hat ein Torwartproblem.

 Florian Kastenmeier ist immer noch ein junger Torwart und auch ein großes Talent. Junge Spieler machen Fehler, das ist dann auf der Position  im Kasten meistens teuer. Allerdings hat sich Trainer Preußer entschieden, auch nach Ablauf der Rotsperre wieder auf Kastenmeier zu setzen. Damit ist das Thema bis zum Ende der Saison eigentlich keines mehr.

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