Rekord-Spritpreise: die Gründe, die Maßnahmen, Ihre Meinung Der Preisschock

Auch an Düsseldorfs Zapfsäulen holen sich AutofahrerInnen derzeit in unschöner Regelmäßigkeit ihren Preisschock ab. Nach einer aktuellen ADAC Auswertung liegt Diesel mit 1,560 Euro je Liter im Bundesdurchschnitt auf einem Allzeithoch. Superbenzin nähert sich weiter dem höchsten jemals gemessenen Literpreis von 1,709 im September 2012. Bis dahin fehlen noch 3,8 Cent.

 Spritpreise an einer Düsseldorfer Tankstelle am vergangenen Donnerstagmorgen.

Spritpreise an einer Düsseldorfer Tankstelle am vergangenen Donnerstagmorgen.

Foto: Stefan Pucks

Die Gründe für die purzelnden Rekorde an den Tankstellen sind vor allem im steigenden Erdölpreis zu finden. Der hat sich innerhalb eines Jahres in etwa verdoppelt.  Die für Europa wichtige Sorte Brent etwa kostete zu Wochenbeginn 86 Dollar pro Barrel (das sind 159 Liter). Die langfristigen Öl-Preissteigerungen sind auf die weltweite wirtschaftliche Erholung nach Corona zurück zu führen.

Aber das allein erklärt die Zahlen an den Preistafeln nicht. Ein großer Teil des Spritpreises sind Steuern und Abgaben. Die Energie- bzw. Mineralölsteuer macht bei Superbenzin 65,45 Cent pro Liter aus, bei Diesel sind es 47,07 Cent. Dazu kommt die Mehrwertsteuer – beim aktuellen Preisniveau sind das knapp 27 Cent bei Super E10 und rund 25 Cent bei Diesel. Der seit Jahresbeginn anfallende CO2-Preis sorgt für zusätzliche Kosten. Je nachdem, wie hoch der Biospritanteil ist, sind das gut 5 Cent bei Super E10 und gut 6 Cent bei Diesel. Angesichts der immens gestiegenen Kraftstoffpreise appelliert ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand an die zukünftigen Regierungsparteien, „jegliche Gedankenspiele über ein schnelleres Ansteigen des CO2-Preises zu unterlassen“. Das Preissignal, das mit einem höheren CO2-Preis beabsichtigt wird, setze der Energiemarkt derzeit aus anderen Gründen schon selbst – „und zwar mehr als den Verbrauchern lieb ist.“

Die Politik spielt derzeit unterschiedliche Kompensationsideen für die Verbraucher durch. Da ist etwa von einer steigenden Pendlerpauschale die Rede oder ganz aktuell von einem „einkommensunabhängigen Mobilitätsgeld“, eine Summe X, die dann jedem zu gleichen Teilen von der Steuerschuld abgezogen wird. Natürlich werden weiterhin die Anstrengungen in Richtung ÖPNV-Ausbau und Alternativantriebe genannt.

Experten raten, dass Autofahrende aktuell mehr denn je vor dem Tanken die Spritpreise vergleichen und an teuren Tankstellen vorbeifahren sollten. Wer etwa an einer der Autobahnstation tankt, zahlt meist über 20 Cent je Liter mehr. Darüber hinaus sollten auch die Preisunterschiede im Tagesverlauf beachten werden. Am günstigsten ist Kraftstoff laut einer aktuellen ADAC-Studie in der Regel zwischen 18 und 19 sowie zwischen 20 und 22 Uhr.

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