Auch 2019 wieder drei Hinterhoflesungen Literatur urban

Im Monat August hat die Literatur nicht gerade Hochkonjunktur. Von der seichten Urlaubslektüre vielleicht mal abgesehen. Das Feld der zu besuchenden Lesungen ist hingegen ziemlich überschaubar.

 Freund von Cerealien? Linus Volkmann.

Freund von Cerealien? Linus Volkmann.

Foto: Frederike Wetzels

Für genau diese Zeit hat das zakk ein Konzept ersonnen, das Literatur mit unverbrauchten, urbanen Veranstaltungsorten und einem – bestenfalls lauen – Sommer-Lüftchen verbindet: die Hinterhoflesungen. 2013 aus der Taufe gehoben, geht das Format 2019 bereits ins siebte Jahr. Drei Hinterhoflesungen sind für diesen Sommer anberaumt. Und auch davon abgesehen bleibt man der Zahl drei so treu wie sonst nur die Illuminaten der 23.

Drei Literaten begrüßt Moderatorin Pamela Granderath am 15. August im Hinterhof des Niemandsland e. V. an der Heerstraße 19 in Oberbilk. Der erste von ihnen dürfte Menschen, die sich für Popmusik und Popkultur interessieren, bereits das ein oder andere Mal untergekommen sein: Linus Volkmann war stellvertretender Chefredakteur beim mittlerweile eingestellten Musikmagazin „Intro“, schreibt heute für „Vice“, „Spiegel Online“ oder „Titanic“ – und gibt mit Freunden ein Fanzine mit dem fleischigen Namen „Schinken Omi“ heraus. Auch als Buchautor trat er in den vergangenen zwei Dekaden wiederholt in Erscheinung. Titel wie „Smells like Niederlage“, „Heimweh to hell“ oder „Kein Schlaf bis Langenselbold“, allesamt im Ventil Verlag erschienen, zeugen von Humor und bergen den ein oder anderen Verweis gen Musik. In seinem jüngsten Live-Programm, das er in Oberbilk zum Vortrag bringen wird, verrät Volkmann nun, wie man so berühmt wird (er sagt „fame“), dass man von ihm verrissen werden kann. „Sprengt die Charts! Wie werde ich Popstar – und warum?“ hat der Neffe von Schauspielerin Elisabeth Volkmann das Ganze genannt. Unterstützung bekommt er im Hinterhof an der Heerstraße von Mina und Meral Ziegler.

Weiter geht es am 22. August im Hinterhof des Börsenvereins des deutschen Buchhandels auf der Kaiserstraße 42a (Zugang über Rosenstraße). Zu Gast sind ebenda Safiye Can, Jill Ziegler und Philipp Herold. Letzterer hat im vergangenen Jahr „Alles zu seiner Zeit“ veröffentlicht. In dem Werk präsentiert der Poetry Slammer ein Best of seiner Bühnenstücke der vergangenen Jahre. 11 Lieblingstexte haben ihren Weg in den von befreundeten Künstlern illustrierten Band gefunden. Den ein oder anderen davon wird Herold sicher auch im Düsseldorfer Hinterhof vortragen.

Der dritte und letzte Abend der diesjährigen Hinterhoflesungen steigt am 29. August in Flingern. Auf dem Gelände des Quartier 8 (Schwelmer Straße 8) lesen dann Jonas Baeck, Lucia Lucia und Marie Gehdannjez aus ihren Werken. Baeck ist eigentlich Schauspieler. Neben Engagements auf der Bühne war er in Kino- und Fernsehproduktionen zu sehen, etwa in Lars von Triers „Nymphomaniac“ oder in der erfolgreichen Serie „Club der roten Bänder“. 2019 hat der Kölner nun bei Kiepenheuer & Witsch sein Buch „Wenn die Sonne rauskommt, fahr ich ohne Geld. Mit dem Roller nach Dublin“ veröffentlicht. Darin erzählt er, wie er sich als 23-jähriger Schauspielschüler Hals über Kopf in eine Kommilitonin verliebt – auf der Bühne, bei „Romeo und Julia“. Er beschließt, mit dem Roller nach Dublin zu fahren. Als Liebesbeweis will er seiner Julia eine alte Shakespeare-Ausgabe mitbringen. „In Witz, Wärme und Beobachtungsgabe erinnert Baeck gelegentlich an Hape Kerkelings legendäre Pilgerreise“, urteilte die „Kölnische Rundschau“. Mal sehen, was die Besucher der Hinterhoflesungen sagen.

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