Stadt stellt den Schutz einer gefährdeten Ressource in den Fokus Der Wert des Wassers

Für die Menschen in Düsseldorf ist der Zugang zu sauberem Wasser eine Selbstverständlichkeit. „Doch gerade mit Blick auf Veränderungen durch den Klimawandel ist es wichtig, dass alle Menschen sich auch hier bewusst werden, welchen Wert die Ressource hat - als Trink-, Grund- und Regenwasser oder für die Gewässer“, so Umweltdezernentin Helga Stulgies.

 Entwicklung der jährlichen Niederschlagsmengen in Düsseldorf: Von 2010 bis 2020 wurde der Wert des langjährigen Mittels aus dem Zeitraum 1981 bis 2010 (rote Linie) in keinem einzigen Jahr erreicht.

Entwicklung der jährlichen Niederschlagsmengen in Düsseldorf: Von 2010 bis 2020 wurde der Wert des langjährigen Mittels aus dem Zeitraum 1981 bis 2010 (rote Linie) in keinem einzigen Jahr erreicht.

Foto: Stadt/ Umweltamt

Aufgrund langer Trockenperioden und Hitze kam es in Teilen von Deutschland in den vergangenen Jahren bereits vermehrt zu Engpässen bei der Trinkwasserversorgung, so etwa 2020 in der Gemeinde Lauenau nahe Hannover. In Düsseldorf sind solche Probleme der Trinkwasserversorgung unbekannt - noch.

Seit 1993 wird jährlich am 22. März der Weltwassertag begangen - in diesem Jahr also am kommenden Montag. Die Stadt nimmt das zum Anlass, um das besondere Schutzbedürfnis des Wassers in den Fokus zu stellen. „Nur wenn wir den Wert des Wassers schätzen, sind wir bereit, es durch guten und sorgsamen Umgang zu schützen“, betont .Stulgies. „Der 22. März erinnert erneut an die hohe Bedeutung sauberen Wassers und Trinkwassers für das Leben auf unserem Planeten.“

Selbst bei Niedrigwasser im Sommer ist der Rhein eine zuverlässige und ausreichende Quelle für die Trinkwassergewinnung mittels Uferfiltration. In anderen Teilen der Wasserwirtschaft hinterlässt die Trockenheit aber auch in Düsseldorf bereits deutliche Spuren. Trockengefallene Gewässer wie der Urdenbacher Altrhein und Ziergewässer, die einen sehr niedrigen Wasserstand aufweisen, sind in den vergangenen Jahren häufiger zum Problem für Fische und andere im Wasser lebende Organismen geworden. Im Stadtbild wird das Baumsterben als Folge der Trockenheit der letzten Jahre an vielen Stellen sichtbar.

Seit 2010 wurde in Düsseldorf in keinem einzigen Jahr die Niederschlagsmenge des langjährigen Mittels 1981 bis 2010 erreicht. Die Auswirkungen der Trockenheit zeigen, dass Wasser selbst im an sich wasserreichen Städten eine gefährdete Ressource sein kann. Zwar lassen sich Wasserbedarf und -angebot mittels Rechenmodellen einschätzen - eine genaue Vorhersage für die kommenden Jahrzehnte ist aufgrund der immer häufiger werdenden Wetterextreme jedoch kaum möglich.

Thomas Loosen, Leiter des Amtes für Umwelt- und Verbraucherschutz, schließt daraus: „Es wird immer wichtiger, im Rahmen eines Wassermanagements die ökologisch verträgliche und gerechte Verteilung des zur Verfügung stehenden Wassers sicherzustellen. Ausufernde Gartenbewässerung oder extreme Wasserverbräuche in der Landwirtschaft müssen wir in Frage stellen und Alternativen finden.“ Durch die Umstellung auf Pflanzen mit geringerem Wasserbedarf oder moderne Bewässerungstechniken lasse sich der Wasserverbrauch deutlich vermindern“.

Die Wertschätzung des Wassers nur mit Blick auf die verfügbare Menge wäre unvollständig. Sauberes Wasser zur Verfügung zu haben, ist ebenso wichtig, und deshalb gilt es Grund- und Oberflächenwasser vor Verunreinigungen zu schützen. In den Gewässern wird eine stetig wachsende Zahl unterschiedlichster Schadstoffe gefunden. Substanzen aus Feuerlöschschäumen, Medikamentenrückstände, Korrosionsschutzmittel, Düngemittel oder Pflanzenschutzmittel - die Liste an Stoffen, die auf unterschiedlichsten Wegen in unsere Gewässer gelangen, ist beliebig erweiterbar. Schadstoffe beeinträchtigen Menschen, Pflanzen und Tiere. So ist die Nutzung von Grundwasser in einigen Gebieten Düsseldorfs aufgrund von Verunreinigungen durch Schadstoffe aktuell untersagt. Die erforderlichen Sanierungen sind kostspielig und dauern Jahrzehnte. 

Für viele dieser Probleme existieren einfache Lösungen, an denen jede(r) mitwirken kann: Das Reduzieren des Düngemittel- und Pestizideinsatzes im Privatgarten und in der Landwirtschaft verringert Schadstoffeinträge ins Grundwasser. Medikamentenreste gehören in die Restmülltonne, nicht in die Toilette. Unkraut auf dem Gehweg oder in der Garageneinfahrt lässt sich statt mit nicht zulässigen Mitteln auch mit schonenden Methoden, etwa per Hand oder mittels Abflämmen beseitigen. Auch im Kleinen kann so wesentlich zur Reinhaltung des Wassers beigetragen werden.

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