Vor "Rosenmontag" macht Düsseldorf den Dreck weg

Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Weil ein Sturm den Düsseldorfer Rosenmontag diesmal auf den 13. März geblasen hat, findet der traditionelle Dreck-weg-Tag von Pro Düsseldorf 2016 unmittelbar vorm närrischen Alternativ-Termin statt - einem wahrhaften "Dreck-mach-Tag" .

 Ingo Lentz von Veranstalter PRO Düsseldorf (l.) und August-Wilhelm Albert, Vorstandsmitglied von Sponsor PSD Bank, üben schon mal für den Dreck-weg-Tag am 12. März.

Ingo Lentz von Veranstalter PRO Düsseldorf (l.) und August-Wilhelm Albert, Vorstandsmitglied von Sponsor PSD Bank, üben schon mal für den Dreck-weg-Tag am 12. März.

Foto: SP

"Wir putzen die Stadt am 12. März für den Umzug schön heraus", sagt Vorstand Ingo Lentz mit unerschütterlicher Miene. Man erkennt jedoch, glücklich ist man bei den Organisatoren über diese unvermutete Kollision nicht.

Dabei kann sich die Bilanz der bürgerschaftlichen Unrat-Sammlung seit der Premiere 1999 sehen lassen. Über die Jahre haben rund 160.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer über 1000 Tonnen achtlos weggeworfenen Müll eingesammelt. Im vergangenen Jahr schafften 7300 Menschen, darunter über 5000 Kinder und Jugendliche gute 20 Tonnen. Pro Düsseldorf-Sprecher Gerd Meyer weist aber auch darauf hin, dass der Löwenanteil des Abfalls grundsätzlich in den Stadtteilen und Bereichen gesammelt wird, die nicht so im Fokus stehen, wie eben die Innenstadt-Gebiete entlang des Zug-Weges.

Für August-Wilhelm Albert von Sponsor PSD Bank ist es ohnehin schleierhaft, warum "in einer Stadt mit bestens organisierter Müllabfuhr und Papierkörben an vielen Straßenecken Dreck auf die Straße geworfen wird." Er sei aber andererseits "ausgesprochen froh, dass den achtlosen Entsorgern so viele tausend Düsseldorfer gegenüberstehen, die ehrenamtlich in die Hände spucken."

Ingo Lentz glaubt auch diesmal an zahlreiche Unterstützer, zumal man die sozialen Medien mit in die Werbung für den Dreck-weg-Tag einbezieht und eine Facebook-Seite geschaltet hat. "Darüber erhoffen wir uns natürlich zusätzliche Resonanz." Teilweise schon jetzt mit guten Ideen: So hat die Organisatoren eine Anfrage aus Benrath erreicht, ob man mit Flüchtlingen aus dem Stadtteil dabei sein könne.

Für Norbert Pickl, Abteilungsleiter AWISTA-Vertrieb, ist die Teilnahme grundsätzlich ein echtes Lehrstück. "Wer einmal persönlich dabei war, um beispielsweise Kaugummireste von Gehsteigen zu entfernen und sieht, wieviel Mühe die Arbeit teilweise bereitet, hat danach eine andere Einstellung zum 'Dreck machen'!"

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