TuS Gerresheim Mit Leidenschaft zum Erfolg

Die Fußballer des TuS Gerresheim haben Historisches geschafft! Nach über zwei Jahrzehnten dürfen sich die Fans endlich wieder auf Bezirksliga-Duelle auf der Anlage am Amtsgericht freuen.

Sie stehen stellvertretend für den Jugend-Esprit beim TuS: Bastian Wüster (22 Jahre, li.) und Henrik Raschl (21 Jahre).

Foto: keVater des Erfolgs: Trainer Christian Schmitz.

Der Jubel nach dem Aufstieg und der Meisterschaft kannte keine Grenzen, Emotionen der Freunde schwappten über. Warum hat es, nach vielen gescheiterten Versuchen, ausgerechnet in dieser Saison geklappt? „Weil die Mischung im Team aus erfahrenen und jungen Spielern passte, die Identifikation mit dem Verein groß, und der Charakter der Mannschaft am Ende entscheidend war. Die letzten zehn Spiele waren geprägt von einer enormen Energieleistung – jeder hat sich für den anderen eingesetzt und mit Einsatzbereitschaft und Willensstärke den Erfolg erzwungen“, bilanziert Trainer Christian Schmitz. Die Balance zwischen der stabilen Defensive und einem Sturm der Extraklasse war ein entscheidender Baustein. Hakan Simsek traf satte 29 Mal (in nur 24 Begegnungen) und sicherte sich damit die Torjägerkanone.

Bei der Zusammenstellung der Mannschaft ist also viel richtig gemacht worden. Das Trainerteam und der Sportliche Leiter Ralf Schüler mussten aber auch ein Umdenken im Verein erzwingen. „Früher wurde darauf Wert gelegt, dass möglichst nur echte Gerresheimer Jungs auf dem Platz standen. Wir haben uns mehr geöffnet, dabei aber immer darauf geachtet, dass die menschliche Ebene und der Charakter der Jungs passt“, sagt Schüler.

Auch die Spieler schwärmen von einer außergewöhnlichen Saison. Bei der Abschlussfahrt nach Mallorca waren 22 Jungs dabei – was die große Verbundenheit innerhalb der Truppe dokumentiert. „Beim TuS zu spielen, ist etwas Besonderes und für mich eine Herzensangelegenheit. Diese familiäre Atmosphäre und der Zusammenhalt im gesamten Verein sind einfach überragend. Deswegen bin ich auch schon zehn Jahre hier“, freut sich der 30-jährige Tobias Giertz. Nicht umsonst heißt der TuS-Leitspruch „Eine Leidenschaft. Eine Seele. Ein Verein.“

Auch Torhüter Fabian Rech gehört zu den erfahren Akteuren und blickt auf seine insgesamt sechste TuS-Saison zurück: „Ich fühle mich hier pudelwohl. Im gesamten Umfeld passt es einfach – angefangen vom Platzwart, über die Betreuer, Trainer bis zu den Fans und Zuschauern. Die Menschen hier fühlen sich allesamt extrem zugehörig zum Verein. Unsere Mannschaft hat eine außergewöhnliche Entwicklung genommen und ist während der Saison toll zusammen gewachsen.“ Die richtige Einstellung, Leidenschaft und die nötige fußballerische Qualität seien für den Aufstieg entscheidend gewesen. „Ein weiteres Geheimnis des Erfolges war die Tatsache, dass die Verantwortung auf viele Schultern verteilt worden ist“, so Rech.

Auch die jungen Spieler im Team haben gespürt, gebraucht zu werden. Einer der jungen Wilden, die voll eingeschlagen haben, ist Henrik Raschl. Der 21-Jährige Mittelfeldspieler überzeugte in der Zentrale mit Spielverständnis und großer Übersicht, erzielte dabei auch noch eigene elf Tore. „Obwohl der Trainer großen Wert auf Disziplin und Fleiß legt, kommt der Spaßfaktor nicht zu kurz. Auch in einer schwierigen Phase mit zwei Niederlagen und einem Unentschieden haben sich alle zusammengerissen. Eine intensive Aussprache war der Wendepunkt“, bemerkt Raschl. Auch Bastian Wüster ist einer der Schlüsselspieler. Der Linksverteidiger hat mitgeholfen, die TuS-Abwehr zum Bollwerk zu machen. „Wir hatten alle das Gefühl, etwas Großes schaffen zu können. Die Mischung zwischen jung und alt passte perfekt und die gegenseitige Akzeptanz hat im Laufe der Saison enorm zugenommen“, sagt der 22-Jährige.

Nach dem großen Erfolg geht der Blick nun nach vorne. Natürlich wollen die Gerresheimer die Klasse halten und sich langfristig in der Bezirksliga etablieren. „Die Einteilung der Gruppen stellt uns vor große Herausforderungen und wir haben einige schwere Brocken vor der Brust. Mit Fleiß, harter Arbeit, Disziplin und der nötigen Fitness wollen wir uns dementsprechend vorbereiten“, hofft Coach Schmitz die Aufstiegseuphorie beibehalten zu können. Dabei soll die Platzanlage Am Amtsgericht möglichst zu einer Festung ausgebaut werden. „Hier zu Hause wollen wir die notwendigen Punkte für den Klassenerhalt sammeln. Jedes Team soll ungern nach Gerresheim fahren, weil wir mit hoher Einsatzbereitschaft dagegenhalten“, wünscht sich der Trainer. Dazu tragen sicher auch die tollen Zuschauer in Gerresheim bei, die für eine außergewöhnliche Atmosphäre sorgen. Schon der Schnitt von 200 Zuschauern in der Kreisliga A war beeindruckend – in der höheren Liga dürfte die Zahl noch einmal ansteigen. Auch Ralf Schüler hat noch große Ziele mit dem TuS: „Mittelfristig wollen wir die erste Mannschaft in der Bezirksliga halten und ein weiteres Team in der Kreisliga A etablieren. Außerdem müssen wir uns in der Jugendarbeit professionell aufstellen. Hier haben wir eine große Baustelle zu bearbeiten.“

Neu-Zugänge: Niklas Mittler, eigene A-Jugend; Kevin Heise, Haris Dedic, DSV 04; Felix Koß, DSC 99; Emanuele Frasca, Daniel Giessler, beide SV Oberbilk; Marin Bilobrk, NK Croatia Ratingen; Mikel Manau, SF Baumberg. Den Verein verlassen Marcel Groß (FC Büderich), Dennis Uiberall (Schwarz-Weiß Düsseldorf), Alexander Lederer (CfR Links) und Niklas Alsleben (SV Uedesheim)

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