Flucht-Familien zu Besuch auf dem Pferdehof Der Erstkontakt

Organisiert vom Welcome Point der Diakonie in Eller besuchten Familien aus dem Stadtbezirk 8 jetzt die Unterbacher Seniorpferde auf Gut Rodeberg. Dessen Zukunft ist jedoch unsicher...

 Western- und Pferdetrainerin Svenja Clauberg (3. v. l.) führt die Kinder vorsichtig an den ersten Pferdekontakt heran. 

Western- und Pferdetrainerin Svenja Clauberg (3. v. l.) führt die Kinder vorsichtig an den ersten Pferdekontakt heran. 

Foto: Nicole Marschall

Dank Förderung von außen kann der Verein Seniorenpferde aktiv mit Kindern aktuell wieder soziale Projekte durchführen. Elke Wisse, Leiterin des Elleraner Welcome Points der Diakonie Düsseldorf, nutzte das Angebot nun um mit fünf Familien mit Flucht- bzw. Migrationserfahrung auf Gut Roderberg in Unterbach einen entspannten Nachmittag mit Picknick, Pferden und Spielaktionen zu verbringen.

Geduldig ermöglichten die Seniorpferde Monty und Träumer den Kindern den ersten Pferdekontakt und genossen es sichtlich, von den Kids mit frischen Pappelblättern gefüttert zu werden. Unterstützung gab es für die Kids dabei von den ehrenamtlichen Helferinnen des Seniorpferde-Vereins und Svenja Clauberg, die vorab erklärte, warum man fremde Pferde auf einer Weide nicht einfach füttern darf: „Ganz schlimme Bauchschmerzen bis hin zum Tod der Tiere können die Folge sein.“ Die Western- und Pferdetrainerin steht dem Verein Seniorpferde aktiv mit Kindern seit diesem Frühjahr für Coachings und Kinder-Aktionen zur Seite.

Mit Unterstützung der Erwachsenen führten die Jungs und Mädchen die Ponys und Pferde nicht einfach nur über den Platz, sondern absolvierten einen spannenden Kinder-Action-Parcours. Dabei meisterten auch die Kleinsten Slalomlauf, Schwebebalken und Wippe – mit Pferd am Führstrick. „Ein rundum gelungener Nachmittag: alle Kinder hatten Spaß und ein Lächeln im Gesicht. Und auch die Pferde, die inzwischen ja Vollzeit-Renter sind, waren motiviert dabei und haben ihren ‚Job‘ gut gemacht“, zog Svenja Clauberg als Fazit der dritten von ihr begleiteten Aktion für Menschen mit Flucht- und Migrationserfahrung, für die der Verein eine Projektförderung von der Postcode-Lotterie erhalten hat. Das Konzept des Vereins findet sie super. Zum einen, weil dadurch auch Kinder aus sozial schwächeren Familien die Chance haben, Kontakt zu Pferden zu bekommen und einen wertschätzenden, verantwortungsvollen Umgang mit den Tieren kennen lernen. Und zum anderen, weil die alten Pferde nicht abgeschoben, sondern weiter geliebt werden und kleine altersgerechte Aufgaben übernehmen dürfen.

Wie es ab Herbst weitergehen wird, ist allerdings unklar. Zum 30. September muss der Verein mit seinen zwölf Pferden und Stallkater Joplin Gut Rodeberg verlassen. Die Pacht für Weiden und Stallungen wurde von Seiten des Verpächters nicht verlängert. Seit Anfang des Jahres sucht das rein ehrenamtliche Team ein neues Grundstück im Raum Düsseldorf / Kreis Mettmann, auf dem alle Tiere dauerhaft untergebracht und versorgt werden können und auch soziale Projekte mit den Pferden weiterhin möglich sind.

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