„Schwanenmutter“ kritisiert Vögel-Umzugsplan Park-Probleme

19 der Stadt „gehörende“ Gänse und Enten aus dem Hofgarten sollen dem Park entnommen und an anderer Stelle heimisch werden. Die langjährig in der dortigen Vogelbetreuung tätige „Schwanenmutter“ Margarete Bonmariage kritisiert dies.

 Margarete Bonmariage mit der Radschläger-Auszeichnung der Stadt 2022.

Margarete Bonmariage mit der Radschläger-Auszeichnung der Stadt 2022.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Wilfried Meyer

Die 87-jährige, die 2017 mit dem Deutschen Tierschutzpreis für ihr Lebenswerk und 2022 zum Ende ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in Düsseldorf mit dem „Radschläger“ ausgezeichnet worden war, klingt traurig am Telefon. Sie berichtet, was sie von der Stadt in einem Gespräch erfahren hat. „Die Tiere sind hier teilweise viele Jahre zuhause, es muss doch möglich sein, eine andere Lösung zu finden.“ Sie verweist zudem auf die 250.000 Euro teure Sanierung des alten Schwanenhauses im Hofgarten Anfang 2018. „Warum hat man soviel Geld ausgegeben, wenn man jetzt eine solche Anzahl von Tieren weg geben will?“ Margarete Bonmariage verhehlt zudem nicht, dass es Unstimmigkeiten mit ihrer Nachfolge bei der ehrenamtlichen Betreuung „ihrer“ Schützlinge durch Mitglieder des Tierschutzvereins gegeben hat. „Da hat einiges nicht gestimmt...“

Ein Sprecher der Stadt sagt: „Kurz nach der Übernahme der Tätigkeit durch die neuen Ehrenamtlichen kam es zwischen Frau Bonmariage und den Helfenden des Tierschutzvereins zu Streitigkeiten. Zahlreiche Vermittlungsversuche blieben erfolglos, in der Folge legte der Tierschutzverein seine Versorgungstätigkeit Anfang Juni nieder.“ Eine Entwicklung, die die Stadtpläne offenbar beschleunigte.

„Bei den heute noch im Park vorhandenen ‚stadteigenen‘, nicht wilden Exemplaren aus der ursprünglichen fasanerieartigen Vogelhaltung im Hofgarten (siehe Kasten, die Red.) geht es um 19 Tiere“, so der Sprecher. „Insgesamt hat die Populationsdichte etwa von Kanada- und Nilgänsen sowie Stockenten stark zugenommen, was die Gewässerchemie und den Zustand der Uferböschungen ebenso stark beeinträchtigt.“ Er nennt Verschmutzung und zerstörte Vegetationsdecke. Aus Sicht der Stadt sei es sinnvoll, die Situation neu zu organisieren und die verbliebenen 19 Tiere schrittweise an vertrauensvolle Höfe und Einrichtungen, wo sie artgerecht versorgt werden, abzugeben. Das Vergnügen der Tierbeobachtung sei weiterhin durch die Wildvögel gegeben. Zu einem abschließenden Gespräch mit Frau Bonmariage sei man weiterhin bereit.

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