Institut für Internationale Kommunikation Brettspielabende als Schmelztiegel

Cem Ural, Leiter des Freizeitbereichs beim Institut für Internationale Kommunikation (IIK), kam vor einem Jahr auf die Idee, einen Brettspielabend in das Programm der Weiterbildungsinstitution aufzunehmen

 Dafne aus Griechenland, Soma aus Indien, Linh aus Vietnam und Dimitirios aus Griechenland beim IIK-Brettspielabend (v.l.n.r.).

Dafne aus Griechenland, Soma aus Indien, Linh aus Vietnam und Dimitirios aus Griechenland beim IIK-Brettspielabend (v.l.n.r.).

Foto: IIK Düsseldorf

„Man lernt am besten, wenn man spielt und mit Muttersprachlern in Kontakt kommt“, weiß Cem Ural aus eigener Erfahrung. Denn er hat selbst vor vielen Jahren die Schulbank beim Institut für Internationale Kommunikation gedrückt. Die Termine stellte er auch auf die Plattformen meetup.com und spontacts.com. Heute, 14 Spieltreffs später, sind die Brettspielabende beim IIK zumindest die größten in Düsseldorf, Ural vermutet sogar in ganz NRW und sie ziehen Spielbegeisterte von Jung bis Alt an.

Die Spieler sind bunt zusammengewürfelt: Sprachkursteilnehmer, Dozenten und Mitarbeiter des IIK, Düsseldorfer und Leute aus dem Umland und Geflüchtete. Der monatliche Spieleabend ist gratis. Mit Getränken und Knabbereien werden die Teilnehmer auch noch versorgt. Gespielt wird „Smallword“, „7 Wonders“, „Dixit“, „Azul“ und „Catan“. Die meisten Spiele leiht sich die Weiterbildungsorganisation von der Spielerei in Gerresheim aus, die ehrenamtlich arbeitet und 3.000 Spiele besitzt. Die Nachfrage nach analogen Brettspielen entwickelt sich zu einem Trend, der auf Begegnungen in Echtzeit setzt.

Über 50 Teilnehmer sind gekommen. Auf den Tischen stapeln sich die Spiele. Es ist kurz nach 18 Uhr, die Tür geht auf, die Spieler trudeln ein, setzen sich an die Tische und los geht´s. Lydia (34) ist das vierte Mal dabei und kommt extra aus Wuppertal angefahren. Sie spielt „Just one“ mit Ruslan (46) aus Russland, mit Imad (25) aus Marokko, Areej (20) aus Jordanien und mit Florian (28) aus Düsseldorf. Nicht ganz einfach für Nicht-Muttersprachler, ein anderes Wort für Strand zu finden. Imad ist erst seit drei Wochen in Deutschland. Er ist Anästhesist, tippt das deutsche Wort bei Google-Translator ein und schreibt Skorpion auf sein Schildchen. Ist der Begriff zu schwer, hilft die Gruppe den Nicht-Muttersprachlern. Ruslan steht auf, holt Knabbersachen für alle und die nächste Runde startet.

Am Nebentisch erklärt Dimitrios (28) aus Griechenland das Strategiespiel „Istanbul“. Seine Freundin Dafni (28) und Linh (35) aus Vietnam hören genau zu, wie man durch geschicktes Platzieren der Spielsteine Waren erwirtschaftet.

„Not alone“, der Name des Spiels ist vielleicht auch der Grund, warum Khulood (27) jeden Monat kommt. Die Ärztin aus Bahrain ist IIK-Sprachstudentin, lebt in einer Gastfamilie und macht gerade ihre Facharztausbildung als Gynäkologin.

Die Stimmung ist entspannt, es wird gelacht, gestikuliert, an einem Tisch ist die Spielsprache Englisch. Aber das ist die Ausnahme. „Ich bin hier, um Leute kennenzulernen und Deutsch zu sprechen“, erklärt der BWLer Ahmad (31) aus Syrien. Recht hat er, der griechische Philosoph Platon, der gesagt hat: „Beim Spiel kann man einen Menschen in einer Stunde besser kennenlernen als im Gespräch in einem Jahr“ – und dabei ist es ganz egal, woher er kommt.

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