Superfood Omega-3-Fettsäuren Superfood Omega-3-Fettsäuren

Vor einiger Zeit waren sie noch in aller Munde, und das im Wortsinne: die meist exotischen „Superfoods“. Denen wurde eine besonders günstige Nährstoffbilanz attestiert – für die man auch oft genug einen deftigen Preis aufrief.

Düsseldorf: Superfood Omega-3-Fettsäuren​
Foto: Pixabay.com/Pezibear

Die neuen Superfoods sind heimisch

Mittlerweile spricht sich immer mehr herum, dass es nicht unbedingt die aus Brasilien importierte Acai-Beere oder die überteuerten Chia-Samen sein müssen. So rückt nicht nur Eiweiß als neues, überall verfügbares, heimisches Superfood zunehmend in den Fokus, sondern auch die gute alte Leinsaat, die schon der investigative Food-Journalist Hans-Ulrich Grimm („Die Suppe lügt“, „Der Bio-Bluff“, „Die Kalorienlüge“) in seinem Buch „Leinöl macht glücklich!: Das blaue Ernährungswunder“ ausgiebig unter die Lupe genommen hat.

Leinsaat ist insbesondere aufgrund ihres Gehalts an Omega-3-Fettsäuren interessant. Diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren stehen in dem Ruf, entzündungshemmend zu wirken. Dies ist vor allem in Bezug auf die sogenannten „stillen Entzündungen“ im Körper interessant, die eine schleichend negative Auswirkung auf Herz und Kreislauf haben und Organe wie Immunsystem schädigen können. Omega-3-Fettsäuren können entzündungslindernde Prozesse anstoßen und fördern. Man bezeichnet sie auch als „essenzielle“ Fettsäuren, da sie für den Menschen lebensnotwendig sind – sein Körper sie aber nicht selbst herstellen kann. Dies bedeutet, essenzielle Fettsäuren müssen von außen über die Nahrung oder, wenn das nicht möglich ist, eine entsprechende Nahrungsergänzung, zugeführt werden.

Leinsaat schlägt Chia-Samen

Zurück zu unseren Superfoods: Tatsache ist, dass Chia-Samen im Labor in Bezug auf ihrem Omerga-3-Gehalt sogar schlechter abschneiden als Leinsaat. Zwar weisen beide Samen einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren auf – was, bis auf Algen sowie Nüsse, in der Pflanzenwelt eine Ausnahme ist. Aber jetzt kommt’s: Während Chia-Samen etwa 17 Gramm an Omega-3-Fettsäuren pro 100 Gramm liefern, sind es bei den heimischen Leinsamen sogar 23 Gramm! Dazu ist Leinsaat viel günstiger, denn sie wächst hierzulande gern und gut, und hat demzufolge auch eine weitaus bessere Ökobilanz als das „Superfood“ Chia. Bei den Omega-6-Fettsäuren liegen übrigens beide Samenkörner mit jeweils etwa 6 Gramm pro 600 Gramm gleichauf.

Leinsaat bzw. Leinsamen wiederum sind der Grundstoff von Leinöl, das wohl jedes Kind vom beliebten Gericht Pellkartoffeln mit Leinöl und Quark kennt. Doch zu welchem Maße ist in Leinöl Omega 3 enthalten? Hier differieren die Quellen. Mit einiger Sicherheit lässt sich sagen, dass in Leinöl in Bioqualität rund 50 Gramm Omega-3-Fettsäuren, genauer: Alpha-Linolensäuren auf 100 Gramm kommen. Das Problem: Omega-3-Fettsäuren aus Leinsaat und Nüssen können vom Körper nicht besonders gut aufgenommen werden. Man geht davon aus, dass die durchschnittliche Verfügbarkeitsquote bei gerade einmal fünf Prozent liegt. Also doch wieder zum Fisch greifen? Zumindest für Veganer kommt dies nicht infrage. Hier kommen Algen ins Spiel, die für Veganer eine echte Alternative sind, um ihren Omerga-3-Haushalt aufzubessern, ohne dazu auf Fisch zurückzugreifen.

Doch auch, wer Fisch isst, muss feststellen, dass er etwa 300 Gramm frischen und fettigen Fisch wie Lachs zu sich nehmen müsste, um seine Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren sicherzustellen. Dies gelingt allein aus finanziellen Gründen wohl nur den wenigsten. Und auch der größte Sushi-Liebhaber, dem in Düsseldorf ein eigenes Festival gewidmet ist, wird vermutlich nur schwer auf 300 Gramm Fisch pro Tag kommen. Hier kann sich eine Nahrungsergänzung lohnen – vorausgesetzt, sie basiert auf gereinigtem Omega-3-Fischöl aus zertifizierter Herkunft.

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