Stadt will Vorreiter bei der Wärmeplanung sein Bürger beteiligen

Die Stadt hat die Kommunale Wärmeplanung gestartet und sieht sich damit ein Vorreiter in NRW. Grundsätzlich sind alle deutschen Großstädte gesetzlich verpflichtet, eine Kommunale Wärmeplanung bis spätestens 30. Juni 2026 zu erstellen. Bereits Ende 2025 soll das Ergebnis für Düsseldorf vorliegen.

Umweltdezernent Jochen Kral während der Auftaktveranstaltung im Haus der Universität.

Foto: Stadt Düsseldorf/David Young

„Klimaneutrale Wärme in öffentlichen und privaten Gebäuden zu nutzen, zählt zu den wichtigen Beiträgen auf dem Weg zu einer sauberen und nachhaltigen Energieversorgung“, so Umweltdezernent Jochen Kral im Rahmen einer Auftaktfachveranstaltung im Haus der Universität. „In Düsseldorf gibt es alleine rund 72.000 Wohngebäude, für deren Modernisierung die Kommunale Wärmeplanung die Orientierung bilden wird. Sie ist ein bedeutsamer Baustein auf dem Weg zu unserer Klimaneutralität, die 2035 erreicht werden soll.“

Mit der Vorstellung des Auftragnehmers PricewaterhouseCoopers im Umweltausschuss war im Februar der offizielle Startschuss zur Erstellung der Kommunalen Wärmeplanung erfolgt. BürgerInnen, aber auch Unternehmen sollen mit ihr frühzeitig Planungs- und Investitionssicherheit erhalten. Zudem werde die Frage geklärt, welches Heizsystem und welcher Energieträger im Quartier die gesetzlichen Vorgaben nach dem neuen Heizungsgesetz erfüllen. Es wird ein technologieoffener Ansatz bei der Erstellung verfolgt, der neben einer zentralen Wärmeversorgung mit Fern- oder Nahwärmenetzen auch dezentrale Lösungen wie Wärmepumpen oder industrielle Abwärmepotenziale betrachtet.

Entsprechend besitzen die Handwerkskammer und die Kreishandwerkerschaft eine wichtige Rolle im Prozess. Lutz Denken, Hauptgeschäftsführer Letzterer, betont: „Wir befürworten eine zuverlässige Kommunale Wärmeplanung. Unsere Mitgliedsbetriebe bieten individuelle Beratung zu Maßnahmen für eine effiziente Wärmeversorgung und unterstützen bei der Umsetzung, um nachhaltige Energieinfrastrukturen in Düsseldorf zu etablieren.“ Wichtig sei hierbei die enge Zusammenarbeit der unterschiedlichen Akteure. Andreas Ehlert, Präsident der Handwerkskammer, stellt klar: „Die Wärmeplanung ist Grundlage für eine klima- und umweltfreundliche Wärmeversorgung vor Ort. Nur in enger Kooperation mit den lokalen Handwerksbetrieben können innovative Lösungen entwickelt werden, um energetische Sanierungsmaßnahmen zu fördern und erneuerbare Energien zu nutzen.“

Die Industrie- und Handelskammer ist darüber hinaus ein wichtiger Interessensvertreter, um die Planungs- und Versorgungssicherheit mit Wärme für die Betriebe zu gewährleisten. Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen: „Nachdem die Bundesregierung in der Vergangenheit bei Klimaschutzmaßnahmen für große Verunsicherung gesorgt hat, begrüßen wir das Vorgehen der Stadt sehr, die Wärmeplanung im Schulterschluss mit der Wirtschaft umzusetzen. Wir informieren unsere Unternehmen über die konkreten Handlungsschritte sowie Fördermöglichkeiten, um nachhaltige Technologien einzusetzen und die energetische Transformation voranzutreiben.“

Für Menschen in Düsseldorf, die auf dem Weg zu einer adäquaten Wärmeversorgung die richtige Entscheidung treffen möchten, ist die Verbraucherzentrale NRW als unabhängige Beratungsinstitution wiederum ein wichtiger Ansprechpartner. Vorstand Wolfgang Schuldzinski erklärt: „Bei dem Vorhaben ist eine breite Beteiligung der Bürgerschaft sowie die Förderung innovativer Technologien entscheidend. Ziel ist es, eine effiziente, nachhaltige und bezahlbare Wärmeversorgung für alle Bevölkerungsgruppen zu ermöglichen.“

Und Dr. Werner Fliescher, Vorstand „Haus und Grund Düsseldorf und Umgebung“, betont: „Für die Menschen stellt diese Maßnahme eine große, auch finanzielle, Herausforderung dar. Es bedarf hinreichender Sicherheit für die langfristigen Investitionsentscheidungen, um einen erfolgreichen Wandel zu ermöglichen.“

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