1. Düsseldorf

Gedanken zum Jahreswechsel

Auf ein Neues : Die Redaktion wünscht einen guten Rutsch

Das hätten wir also schon mal geschafft. Weihnachten liegt hinter uns. Und mit ihm all die Adjektive, die gemeinhin mit dem christlichen Feiertag einher gehen.

"Friedlich" war häufig auf den Weihnachtskarten und in den entsprechenden E-Mails zu lesen. "Besinnlich" ebenso. Und "ruhig". Ob es wirklich so war? Bleibt ein Geheimnis, verborgen hinter Lichterketten-geschmückten Fenstern. Wie dem auch sei. Jetzt ist jedenfalls Schluss mit Friede, Besinnlichkeit und Ruhe. Jetzt wird nach vorne geschaut. Auf Silvester. Und Silvester ist der Halbstarke unter den Festen. Silvester ist — ähnlich wie Karneval — Krawall und Remmidemmi, verordnet vom Kalender. Deshalb mögen es die einen. Die, die zu Silvesterpartys gehen, für die unverschämte Eintrittspreise abgerufen werden. Deshalb hassen es die anderen. Die, die sich betont früh die Bettdecke über den Kopf ziehen, nicht ohne die Ohren vorher mit Oropax versiegelt zu haben.

Silvester beendet die Zeit "zwischen den Jahren". Jene seltsamen Tage, an denen die Geschäfte überdurchschnittlich oft geschlossen haben. Und die Menschen nicht zuletzt deshalb nichts mit sich anzufangen wissen. Wenn geöffnet ist, verjuxen viele mangels Alternativen einfach das Weihnachtsgeld. Der Einzelhandel lockt schließlich bereits vor Silvester mit satten Rabatten. Adventskalender, Weihnachtsmänner und Marzipankartoffeln — alles muss jetzt raus und wird zum halben Preis offeriert. Für den großen Silvester-Spaß muss hingehen noch voll gezahlt werden. Neben den Supermarkt-Kassen stapeln sich Pakete mit Böllern, Raketen, Heulern, Hummeln, Knallfröschen und sonstigen Feuerwerkskörpern. Und das, obwohl die öffentliche Gruppe "Silvester ohne Böller" zuletzt bei Facebook reichlich Zulauf verzeichnete. Aber das ist wohl ungefähr so viel wert wie das Adjektiv "friedlich" auf den Weihnachtskarten.

Wie auch immer Sie, liebe Leser, es mit dem Jahreswechsel halten: Wir wünschen Ihnen auf jeden Fall einen sanften Übergang gen 2019. Und im nächsten Jahr lesen wir uns dann, so Sie es denn möchten, wieder.