Eve’s Kleidertausch Tauschen ist das neue Kaufen

Jede Frau kennt das. Kleidungsstücke, die man gekauft, aber nie getragen hat. Wohin aber mit den klassischen Fehlkäufen? Auf dem Flohmarkt bekommt man meist nur einen Bruchteil des Kaufpreises und Online-Tauschbörsen haben auch so ihre Tücken. Sinnvoller erscheint da schon das Tauschen im realen Raum.

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Foto: Ilham Fitrotul Hayat - Flaticon

Bei „Eve‘s Kleidertausch“ zum Beispiel. Der findet am 7. April bereits zum vierten Mal in der Gaststätte Haus Massenberg statt. Mutter der Idee ist die 25-jährige Düsseldorferin Laura Latka. jetzt! Düsseldorfer Anzeiger am Wochenende hat mit ihr gesprochen.

Frau Latka, wie viel Geld geben Sie monatlich für Kleidung aus?

Ehrlich gesagt bin ich sehr sparsam. Ich lege Wert auf gute Garderobe. Das heißt, ich schaue tatsächlich, was ich brauche, was zu meinem Stil passt und gehe vor dem Hintergrund einkaufen. Genau das ist eigentlich auch die Idee meiner Veranstaltung „Eve‘s Kleidertausch“. Dass die Mädels nicht ohne Ende Sachen einkaufen, von denen sie viele letzten Endes gar nicht tragen, vielleicht auch weil sie gar nicht zu ihnen passen. Sondern sich in angenehmer Atmosphäre von Leuten beraten lassen, die etwas davon verstehen. Es geht darum, dass man sich nicht fertig macht, weil einem bestimmte Klamotten, die vielleicht gerade en vogue sind, nicht stehen. Weil man einfach nicht die passende Figur hat. Oder nicht der Typ dafür ist. Ich zum Beispiel habe ziemlich breite Schultern und bin untenrum sehr schmal. Carmen-Blusen gehen daher bei mir gar nicht. Darin sehe ich aus wie Herkules.

Abgesehen von Carmen-Blusen: Welcher war Ihr letzter Fehlkauf?

Eine weiße, viel zu große Kunstfellweste mit kleinen schwarzen Punkten. Meine Freunde nennen mich wegen des Teils schon Cruella, wegen Cruella de Vil. Das ist die weibliche Hauptfigur aus dem Disney-Film „1001 Dalmatiner“, also die Böse...

Was haben Sie mit der Weste gemacht beziehungsweise was machen Sie generell mit Fehlkäufen?

Normalerweise gehe ich auf den Trödel oder versuche, die Sachen auf Online-Plattformen loszuwerden. Bei Online-Tauschgeschäften wurde ich allerdings häufig enttäuscht. Deshalb finde ich die Idee einer Kleidertausch-Veranstaltung besser. Man gibt Teile aus dem eigenen Bestand ab, eine Stylistin schätzt den Tauschwert und man kann vor Ort gegen alle möglichen anderen Kleidungsstücke tauschen. Das ist das Konzept von „Eve‘s Kleidertausch“. Und was die Kunstfellweste angeht: Die habe ich immer noch.

Bisher haben Sie drei Ausgaben von „Eves Kleidertausch“ in Düsseldorf organisiert. Wie war die Resonanz?

Pro Veranstaltung kamen zwischen 150 und 200 Leute. Das verteilte sich aber immer ganz gut über mehrere Stunden. Das heißt, es waren immer Besucherinnen da, trotzdem war es nie zu voll. Ich überlege dennoch gerade, in eine größere Räumlichkeit umzuziehen. Konkret ist allerdings noch nichts, deshalb kann ich dazu noch nichts Näheres sagen.

Sind es denn überwiegend junge Frauen, die zu den Veranstaltungen kommen?

Nein, das ist wirklich breit gefächert. Es kommt alles von Jung bis Alt.

Wie genau funktioniert der Tausch?

Man lässt am Abgabestand seine Klamotten checken. Wir versuchen, zu gewährleisten, dass die Sachen, die gegeneinander getauscht werden, in etwa einen ähnlichen Wert haben. Deshalb nehmen wir bestimmte Billig-Marken, aber auch verwaschene oder verschmutzte Kleidung gar nicht erst an. Am besten ist es, wenn uns die Leute im Vorfeld der Veranstaltung – per Mail oder über unsere Facebook-Seite – Fotos von den Teilen, die sie tauschen möchten, schicken. Dann müssen wir den Wert nicht vor Ort schätzen, sondern können das vorab erledigen. Für jedes Stück, das wir von einer Besucherin annehmen, bekommt sie dann eine bestimmte Anzahl an Tauschmarken.

Was ist über den reinen Tausch der Klamotten hinaus im Angebot?

Wie schon erwähnt ist bei jeder Veranstaltung eine Styling-Unterstützung vor Ort. Außerdem gibt es eine Beauty-Ecke mit Make-up und Friseur. Neu dabei ist diesmal erstmals eine Änderungsschneiderin. Falls man ein Teil gefunden hat, das einem zu lang oder zu groß ist, kann man es von ihr direkt vor Ort ändern lassen. Bezahlt wird das genauso wie die Kleidung und die anderen Leistungen nicht in Euro, sondern in den am Eingang ausgegebenen Tauschmarken.

Das Haus Massenberg, wo der Kleidertausch stattfindet, ist ja eigentlich eine Gaststätte. Wie sind Sie auf den Veranstaltungsort gekommen?

Das Haus Massenberg gehört meiner Freundin Ana Maria Vukoja. Sie unterstützt meine Idee aktiv von Anfang an.

Mittlerweile haben Sie die Veranstaltung bereits exportiert: Im Februar hatte das Ganze Premiere in der Stapelbar in Köln. Wie war‘s?

Super. In Köln sind wir regelrecht überrannt worden. 300 Leute waren da. Deshalb werden wir natürlich auch weitermachen. Am 12. Mai, das ist Muttertag, findet dort der nächste Kleidertausch statt. In der Bar Liebefeld. Aber das in Zukunftsmusik. Jetzt freue ich mich erst mal auf Düsseldorf.

7.4., 14–18 Uhr, Haus Massenberg, Fleherstr. 187, Düsseldorf

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