Im Juni öffnet in Flingern ein Suchthilfezentrum Struktur schaffen

In Flingern Nord eröffnet der Verein SKFM Düsseldorf (Sozialdienst katholischer Frauen und Männer) im Juni 2022 ein neues Suchthilfezentrum für opioidabhängige Menschen.

Eine Befragung in der Drogen-Szene ergab einen hohen Bedarf nach einem Treff.

Foto: Pixabay

Eine bereits 2016 durchgeführte Befragung der Drogenszene in Düsseldorf habe ergeben, dass nur ein geringer Teil der fokussierten Zielgruppe wohnungslos sei, die Betroffenen aber keine Tagesstruktur hätten und wenig bis keine sozialen Kontakte außerhalb der Szene, heißt es aus der Fachbereichsleitung der SKFM-Drogenhilfe. Dies erkläre, warum sie sich trotz eigener Wohnung im öffentlichen Raum aufhielten.

Die Szenebefragung deutete auf einen hohen Bedarf nach einem „Treff“ bzw. einem Aufenthaltsort mit tagesstrukturierenden und sinnstiftenden Angeboten hin, um Langeweile und Perspektivlosigkeit etwas entgegensetzen zu können.

Auf der Flurstraße wird entsprechend ein dezentrales Hilfezentrum entstehen, das sowohl niedrigschwellige, wie auch tagesstrukturierende Hilfsangebote, Angebote zur Arbeitserprobung, sowie die Psychosoziale Begleitung vorhalten und somit ein breit gefächertes Hilfsangebot an einem Ort gebündelt anbieten kann. Zudem wird eine substituierende Ärztin mit ihrer Praxis in das Haus ziehen.

„Zusammenfassend ist das seit langer Zeit geplante Zentrum eingebettet in das kommunale Suchthilfekonzept der Stadt Düsseldorf und trägt zur Entzerrung der offenen Drogenszene im Stadtbezirk bei“, so Patrick Plötzke, Ansprechpartner beim SKFM. „Somit kann eine Versorgung substituierter und opioidabhängiger Menschen ermöglicht werden, die bisher nicht oder nur unzureichend in Betreuung sind. Dazu gehören auch und vor allem die Menschen, die sich vor und nach der Vergabe des Substituts für mehrere Stunden im Umfeld der Vergabepraxis aufhalten und hierdurch einen sichtbaren Szenetreffpunkt bilden.“

Im Erdgeschoss des Hauses wird ein ganzjährig, täglich von 8.30 bis 13 Uhr, geöffnetes Café eingerichtet. Dort könnten zudem Beratungen wahrgenommen, Konsumutensilien entsorgt und neue erworben werden. Kleidung könne gewaschen und geduscht werden. Darüber biete sich die Möglichkeit, die Besuchenden in weiterführende interne und externe Hilfsangebote zu vermitteln. Plötzke: „Des Weiteren werden im Haus tagesstrukturierende Angebote bereitgestellt, welche den Menschen helfen sollen, ihren Tag besser zu planen und ihnen eine Beschäftigung abseits des Straßengeschehens zu ermöglichen. Geplant sind feste Angebote, in denen zum Beispiel gemeinsam gekocht, der Garten bepflanzt und gepflegt wird oder es die Möglichkeit zur Mitarbeit einer kleinen Fahrradwerkstatt gibt.“

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