Kunst überall Am 6. April ist Nacht der Museeen

Nachts sind alle Kunstwerke grau? Von wegen! Die Nacht der Museen beweist am 6. April einmal mehr, dass die Kunst nach Sonnenuntergang besonders farbenfroh, abwechslungsreich und inspirierend daherkommt. 40 Museen, Ausstellungshäuser, Galerien und Offräume öffnen an dem Abend ab 19 Uhr ihre Türen. Das Event ist bereits das 19. seiner Art in der Landeshauptstadt.

 Nachts im Museum

Nachts im Museum

Foto: Markus van Offern

Das Angebot ist umfangreich wie eh und je. Deshalb ist es ratsam, vorab einen Blick in das traditionell nachtblaue kleine Programmheftchen zu werfen. Letzteres liegt bereits seit Wochen überall in der Stadt aus. In dem Heft findet man sämtliche Stationen nebst entsprechendem Programm aufgeführt. Denn wie bei der Nacht der Museen üblich wird die Kunst allerorten um zusätzliche Angebote, seien es nun Konzerte, Führungen, Künstlergespräche oder DJ-Sets, ergänzt.

Renommierte Häuser wie das K21, das derzeit den britischen Video-Star Ed Adkins zeigt, buhlen in diesem Jahr ebenso um die Gunst der Besucher wie die ehemaligen Toilettenanlagen des reinraum unter dem Jahnplatz. Und auch im Keller des hotel friends am Worringer Platz ist was los. Genauso wie in der Brause, der Besucher in diesem Jahr einen der letzten Besuche an alter Wirkungsstätte abstatten können. Bevor der Verein Ende Mai die Räume der alten Tankstelle in Friedrichstadt verlassen muss, zeigt er die Werke des Düsseldorfer Künstlers Oliver Räke. Räke ist bereits seit den frühen 1980er-Jahren unter dem Graffiti-Pseudonym „Magic“ aktiv und zählt damit zu den avantgardistischen Vorläufern von dem, was man nunmehr Street Art nennt. Seine Werke werden um musikalische Darbietungen aus der Stadt ergänzt: Ab 21 Uhr sorgt Stefan Yürke für Beschallung, um 22 übernimmt Harmonious Thelonious mit Techno Africaine, bevor um 23 Uhr Frank D‘Arpino und Magic an die Plattenteller treten.

Erstmals Teil des Programms ist in diesem Jahr die Oberbilker Christuskirche, die an dem Abend von der internationalen Künstlerinnenbewegung Biowoman mit einer Ausstellung in Beschlag genommen wird. Von dem Gotteshaus an der Kruppstraße ist es nur ein Katzensprung zum Wim-Wenders-Gymnasium an der Schmiedestraße. Die kurz vor dem Abriss stehenden ehemaligen Klassenräume des Block C fungieren derzeit ein Jahr lang als Werkstätten und Ateliers, was dort bisher entstand, wird nun öffentlich gemacht.

Nicht alle beteiligten Häuser und Räume liegen allerdings so innenstädtisch. Deshalb gibt es auch in diesem Jahr wieder den Shuttle-Service, der im Eintrittspreis von 14 Euro enthalten ist. Bus-Knotenpunkt und zentrale Info-Station ist der Grabbeplatz in der Altstadt. Gleich drei Buslinien bringen die Besucher im 10-Minuten-Takt durchs nächtliche Düsseldorf. Zum Beispiel zum Schloss Benrath, wo das Naturkundemuseum ab 21 Uhr zur Fledermaus-Beobachtung im Schlosspark einlädt. Oder zur Werft 77, einer direkt am Rhein gelegenen Ausstellungshalle im Reisholzer Hafen, in der internationale zeitgenössische Kunst präsentiert wird. Noch stilvoller als mit dem Shuttle reist es sich mit den historischen Straßenbahnen, die zwischen Hauptbahnhof und dem Depot am Steinberg verkehren. Wer sich die einzelnen Stationen erstrampeln möchte, kann das ebenfalls tun und – neu in diesem Jahr – Leihräder von „FordPass Bike“ nutzen. Die Drahtesel stehen in der Nacht der Museen kostenlos zur Verfügung. Sozusagen im Dienste der Kunst.

6.4., 19 bis 2 Uhr, 40 Museen, Ausstellungshäuser, Galerien und Offräume, Düsseldorf

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