„Wir stehen vor der Herausforderung, Sicherheit im öffentlichen Raum und wirksame Hilfe für suchtkranke Menschen miteinander in Einklang zu bringen“, so Oberbürgermeister Stephan Keller. Dafür brauche es nicht nur langfristige Strategien, sondern auch entschlossenes, sichtbares Handeln vor Ort. Keller will Ordnungspolitik mit sozialer Verantwortung verknüpfen, einen Kurs setzen, „der konsequent ist, ohne auszugrenzen.“
Um hier kurzfristig für Entlastung zu sorgen, ist seit Wochenbeginn im Bereich Karlstraße/ Friedrich-Ebert-Straße der Streetwork-Bus in Kooperation mit den Trägern der Sucht- und Wohnungslosenhilfe als Tagesangebot analog zum „Gute Nacht-Bus“ eingerichtet. Ziel: das Geschehen gezielt aus dem Umfeld der Zentralbibliothek zu verlagern. Keller: „Ich danke der Düsseldorfer Drogenhilfe, Flingern mobil und SKFM ausdrücklich dafür, dass sie so kurzfristig bereit waren, ein mobiles Tagesangebot auf den Weg zu bringen.“ Dies zeige, wie verlässlich und lösungsorientiert die Zusammenarbeit funktioniere. Und die Beigeordnete Miriam Koch ergänzt: „Der Einsatz des Streetwork-Bus im Bahnhofsviertel ist ein wichtiges Signal: Wir lassen schwierige Situationen nicht eskalieren, sondern schaffen gemeinsam neue Perspektiven.“
Über diese kurzfristigen Lösungsansätze hinaus will man in einem Pilotprojekt zudem neue Wege beschreiten und orientiert sich dabei an Elementen aus dem Schweizer Vorbild „SIP Züri“ – einem Modell, das für Sicherheit, Intervention und Prävention steht. Ziel sei, den öffentlichen Raum zu schützen, zugleich aber menschenwürdige, niedrigschwellige Hilfsangebote für suchtkranke, wohnungslose Menschen sicherzustellen.
Im Zentrum des geplanten Ansatzes steht eine interdisziplinär zusammengesetzte, städtische Einheit, die aufsuchende Sozialarbeit mit ordnungspolitischer Präsenz verbindet. Man will unterstützen, deeskalieren und zugleich konsequent Regeln durchsetzen.
Zentrale Bausteine sind:
- Dezentrale Verteilung von Hilfeangeboten rund um das Bahnhofsviertel,
- Gestaffelte, unterschiedliche Öffnungszeiten der Hilfeeinrichtungen, um eine dauerhafte Platznutzung zu vermeiden
- Sichtbare Präsenz uniformierter städtischer Mitarbeitender
- Verlagerung des Drogenkonsums aus dem öffentlichen Raum in bestehende und geplante Anlaufstellen