Verein startet „Warme Dusche für die Straße“ Wieder „jotdrop“

Mit „jotdrop – Die warme Dusche für die Straße“ bringt der Verein Flingern mobil die NRW-weit erste mobile Dusche für obdach- und wohnungslose Menschen auf die Straße.

Die mobile Dusche für Wohnungslose ist jetzt für zunächst drei Jahre durchfinanziert.

Foto: Flingern Mobil

Zum Projektstart übergab der Stiftungsratsvorsitzende der SozialstiftungNRW, der Landtagsabgeordnete Marco Schmitz, die Bescheide über die substanzielle Förderung, die den Betrieb für die ersten drei Jahre sichert. Mit „jotdrop“ will Flingern mobil wohnungslosen Menschen nicht nur eine niedrigschwellige, kosten- und barrierefreie Wasch- und Duschmöglichkeit mit begleitendem Beratungsangebot an öffentlichen Szenepunkten anbieten, sondern wohnungs- und obdachlosen Menschen auch „einen seltenen Moment des Wohlbefindens“ ermöglichen.

„Ich konnte das Projekt von der Entstehung der Idee vor zwei Jahren bis zum jetzigen Startschuss verfolgen und freue mich sehr, dieses wertvolle Projekt als Stiftungsratsvorsitzender mit 700.000 Euro zu unterstützen“, erklärte Marco Schmitz. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller freute sich, dass mit jotdrop die vorhandenen Hilfsangebote in der Stadt „nicht nur ergänzt, sondern auch erweitert werden. Es ist ein wichtiges Projekt, das den Menschen ihre Würde zurückgibt.“ Zum Startschuss segnete Weihbischof Ansgar Puff das Duschmobil und erinnerte daran, dass eine Dusche für manche Menschen, die „Monate keine Dusche zur Verfügung hatten, tatsächlich Luxus ist“.

„Jotdrop“ ist für die Protagonisten „ein erster Schritt zur Stärkung der Selbstwirksamkeit. Wohnungslose Menschen erfahren aufgrund ihres äußerlichen Zustands oft Ablehnung, Distanzierung. Dem entgegen wirkt die Wiedererlangung eines gepflegten Erscheinungsbildes.“ Menschen würden wieder erwägen, auf Menschen zuzugehen, sich helfen zu lassen. Sie trauten sich wieder, einen Arzt oder eine Beratungsstelle aufzusuchen. Der erste Schritt, wieder „jot drop“ zu sein.

Das Basis-Angebot und der Regelbetrieb (von montags bis freitags, täglich vier Stunden) soll Türöffner für weitere Hilfeleistungen sein. So könne eine Pflegefachkraft eventuelle Wunden versorgen und Verbände wechseln. Hilfskräfte sorgten für saubere Duschen, würden auf Wunsch beim An- und Ausziehen, Ein- und Aussteigen helfen. Und wer möchte, könne sich Sozialarbeitenden in einem mobilen Beratungsraum für vertrauliche Gespräche und psychosoziale Beratung anvertrauen.

Mehrere Standorte stehen zur Disposition, grundsätzlich dort, wo auch eine Stromversorgung sowie Wasserzu- und abfuhr möglich sind. „In der Startphase betreiben wir quasi Feldforschung, wo das Angebot am hilfreichsten ist – also wo wir die meisten Menschen erreichen“, sagt Dr. Stephan Kläsener, Referent Kommunikation bei Flingern mobil. „Diese Frage beantwortet uns die Klientel selbst.“

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