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Purismus: Abgespeckter Wohnstil mit Zeitspareffekt

Purismus: Abgespeckter Wohnstil mit Zeitspareffekt

Eine sparsam gestaltete Einrichtung hat eine klare, ordentliche Struktur und strahlt gegenüber überfrachteten Wohnräumen wesentlich mehr Ruhe aus. Sie kann allerdings schnell ungemütlich wirken.

Tipps, wie Sie Ihr Zuhause mit einem puristischen Wohnstil in einen echten Ort der Entspannung verwandeln — und mit gekonnt platzierten Details wie Kissen, Pflanzen und Seitenzugrollos zugleich angenehm wohnlich gestalten können.

Purismus ist eine besondere Art der Raumgestaltung, die auf der Kunst des Weglassens und der Vereinfachung basiert. Sie hat viele Vorteile: Sie sorgt langfristig für Ordnung, spart Platz und lässt einen Raum größer erscheinen. Außerdem verringert sich die Zeit für den Haushaltsputz beträchtlich.

Durch die minimierte Anzahl der Einrichtungsgegenstände kann das Zuhause jedoch rasch an das unterkühlte Ambiente einer Arztpraxis erinnern. Hinzu kommt: Wird gleichzeitig zu radikal an Wohntextilien gespart, breitet sich unangenehmer Raumhall aus — spätestens, wenn der Fernseher eingeschaltet wird oder das Telefon klingelt.

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Mit der richtigen Auswahl an Wohnaccessoires und Farben lassen sich diese Problematiken jedoch recht einfach lösen.

Einstmals vollgestellte Regale und Abstellflächen mit allerlei Zierrat sind hier passé. Nur die wichtigsten Möbel werden im Raum platziert. Je nach Nutzung des jeweiligen Wohnraums also Tisch, Bett, Sitzgelegenheiten, Schrank und Kommode. Offene Regalsysteme werden nur spärlich mit Deko bestückt und Bücher werden gleich in Regalen mit verschließbaren Türen verstaut, um jegliche optische Unruhe zu vermeiden und vor allem Staubansammlungen zu minimieren.

Auch die Wanddekoration fällt bescheidener aus. Konturreiche Mustertapeten oder überbordende Bildersammlungen werden weggelassen. Stattdessen wird der eine oder andere geschmackvolle Akzent mit einem Bild oder anderem Wandschmuck gesetzt.

Zudem wird in dem Wohnstil bewusst auf wilde Farbzusammenstellungen verzichtet. Ruhige Farbkombinationen aus Weiß, Platingrau oder Schwarz dominieren das Erscheinungsbild. Wer es gemütlicher mag, kann auch helle, wärmere Farbgebungen in Cremefarben oder in Pastelltönen verwenden, die der Natur entlehnt sind, wie Veilchenfarbe, Hellgelb, Apricot oder ein locker-leichtes Aquablau.

Auch im minimalisch gehaltenen Raumstil ist eine Fensterausstattung nicht wegzudenken, zumal der Wohnraum vor Tageslicht, Hitzestau und neugierigen Blicken geschützt werden muss. Und ein innenliegender Sonnenschutz hat zudem ganz allgemein den Vorteil, dass er — gerade in einer reduzierten Einrichtung — ein gutes Behelfsmittel gegen Schallbildung ist.

Nun sind aber schwere Vorhänge für den puristischen Stil schlichtweg zu opulent und wahre Staubfänger. Möglichst schmal aufgebaute Fensterdekos wie schlanke, leicht abwischbare Seitenzugrollos oder Plissees sind hier die passendere Ergänzung. Da auch sie aus einem textilen Stoff bestehen, mindern sie ebenso Halleffekte. Jalousien sind ebenfalls platzsparend. Sie haben jedoch den Nachteil, dass sie förmlich daherkommen, pflegeintensiver und kaum bis gar nicht schallminimierend sind.

Ansonsten gilt im Purismus bei der Farbwahl von Seitenzugrollos & Co. das gleiche Credo wie bei der Auswahl des restlichen Inventars: Besser monofarbig und dezent als knallig bunt oder auffällig gemustert.

Vor allem der Einsatz von Naturmaterialien verhindert, dass puristische Räume steril aussehen. Angenehme visuelle Ruhepunkte sind beispielsweise Naturholz-Möbel. Verhindern lässt sich ein kahl wirkendes Interieur außerdem mit vereinzelten textilen Accessoires — zum Beispiel mit einem Kissen aus Samt oder in Felloptik. Für ein behagliches Flair sorgt auch ein Sofa oder eine Recamiere mit textilem Stoffbezug.

Ein weiteres Stilmittel für einen lebendigen Look sind einzelne, wenige Pflanzen. Äußerst schmuckvoll sind außergewöhnlichen Blatt- und Blütenformen oder aber ein extravaganter Zuschnitt, wie zum Beispiel bei Indoor-Bonsais. Wer sich allerdings großen Aufwand beim täglichen Umgang mit der Zimmerbegrünung sparen möchte, kann natürlich auch auf besonders pflegeleichte Zimmerpflanzen zurückgreifen.

Ein echter Hingucker und überaus anspruchslos sind auch zwei bis drei spiralförmige Glücksbambus-Stängel oder exotische Schnittblumen in einer mit frischem Wasser gefüllten Glasvase, die der Wohnatmosphäre zusätzlich ein frisches, belebendes Detail verleihen.