Hallo, hilf mir retten!

Leben retten gehört zum Tagesgeschäft der Feuerwehr. Mit dem "Rea-Phone" hilft die Feuerwehr übers Telefon beim Reanimieren.

 Dieter Mandel von der Düsseldorfer Feuerwehr posiert in der Leitstelle mit einer Puppe, an der die Feuerwehr für gewöhnlich die Erste Hilfe übt. Wenn der erfahrene Retter am Telefon bei Notfällen Anweisungen für die Wiederbelebung gibt, ist sie natürlich nicht dabei.

Dieter Mandel von der Düsseldorfer Feuerwehr posiert in der Leitstelle mit einer Puppe, an der die Feuerwehr für gewöhnlich die Erste Hilfe übt. Wenn der erfahrene Retter am Telefon bei Notfällen Anweisungen für die Wiederbelebung gibt, ist sie natürlich nicht dabei.

Foto: pjj

Ein Anruf in der Feuerwehr-Leitstelle. Dieter Mandel nimmt ab. Ein Mann ist dran, seine Stimme zittert. Ein Bekannter ist bewusstlos — er weiß nicht, wie er ihm helfen soll.

Sofort wird ein Krankenwagen losgeschickt. Mandel bleibt ganz ruhig. Jetzt ist psychologisches Geschick gefragt. Er muss den Anrufer zur Ersten Hilfe anleiten. "Versuchen Sie den Kopf zu überstrecken", rät der erfahrene Feuerwehrmann. Dennoch fängt der ältere Herr nicht an zu atmen. "Legen Sie ihn auf den Boden und stellen Sie das Telefon auf laut", befiehlt Mandel bestimmend.

Der Anrufer fängt an, auf den Brustkorb zu pressen. Mandel zählt regelmäßig und gibt den Rhythmus für die Herz-Druck-Massage vor — bis das Rettungsteam etwa fünf Minuten später eintrifft.

Solche Telefonate kommen bei der Feuerwehr etwa einmal in der Woche vor, sagt Pressesprecher Heinz Engels. Die Reaktion der Helfer ist unterschiedlich. Manche sind fokussiert und folgen sofort den Anleitungen des Feuerwehrmanns. Andere reagieren panisch. "Man muss den Anrufer beschäftigen, damit er einem zuhört", sagt Feuerwehrmann Michael Heinz. "Das ist psychisch eine absolute Ausnahmesituation für den Helfer, die er wahrscheinlich nur einmal im Leben erlebt."

Die ersten fünf Minuten sind im Notfall die entscheidenden. "Wenn in dieser Zeit nichts passiert, braucht der Rettungsdienst im Grunde nicht mehr kommen", sagt Heinz. "Der Ersthelfer ist die wichtigste Person bei der Menschenrettung."

Gerade das ist vielen Menschen nicht bewusst. Sie handeln nach dem Grundsatz: Bevor ich etwas falsch mache, mache ich lieber gar nichts. "Das ist Blödsinn, es gibt keine falschen Maßnahmen", erklärt Heinz. "Ein paar gebrochene Rippen lassen sich flicken. Durch einen längeren Herzstillstand abgestorbene Gehirnzellen können nie wieder hergestellt werden."

Wer einen Führerschein macht, muss auch einen Erste Hilfe Kurs absolvieren. Für viele zu wenig, um im Ernstfall helfen zu können. Immerhin frischen die Profis ihre Fähigkeiten jedes Jahr von neuem auf. "Wenn ich möchte, dass mir geholfen wird, sollte ich selbst auch helfen können", appelliert Feuerwehrmann Michael Heinz an die Bürger, ihre Kenntnisse in Erster Hilfe regelmäßig zu erneuern.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)
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