1. Düsseldorf

Seit 40 Jahren Faulpelze

Seit 40 Jahren Faulpelze

Vier ehemalige Messdiener rocken seit 40 Jahren die Bühne. Ihr Jubiläum feiern sie auf der Rennbahn – mit den Black Fööss und Manni Breuckmann.

Mittlerweile sind sie nicht mehr die einzigen. Auch in Leichlingen gibt es eine Band mit gleichem Namen: die Lazy Beat Bones. „Wir suchten einen Namen für ein Plakat. Dabei kamen wir auf Lazy Bone, englisch für Faulpelz, und wir machten Beatmusik. Und so kam es zu unserem Bandnamen“, erzählt Stephan Kleinlosen.

Damals sollten die vier Messdiener Stephan Kleinlosen, Jürgen Zelustek, Nobert Gauls und Hans-Peter Massing eigentlich nur eine Beatmesse zum Abschied ihres Jugendkaplans in St. Margareta spielen. „Das war total modern und progressiv in den 70ern“, sagt Keyboarder Stefan Kleinlosen. Dass sie vierzig Jahre nach ihrer Gründung noch zusammen sein würden, das hatten sich die vier Jungs aus Gerresheim allerdings nicht erträumt.

„Wir versuchen noch immer, wöchentlich gemeinsam zu proben“, sagt Jürgen Zelustek. Er ist seit Beginn an Schlagzeuger der Truppe. „Weil ich als Zwölfjähriger im Jugendchor nicht singen konnte, habe ich immer auf Waschtrommeln geschlagen“, erzählt „Zille“ ganz offen. Erst später nahm er Schlagzeugstunden. „Aber ich war oft viel zu faul.“

Gemeinsam singen sie aus heutiger Sicht Oldies, Rock-Klassiker und Schlager. Für das Quartett ist die Musik aber immer ein Hobby. „Wir hatten Angst davor, den Spaß daran zu verlieren, wenn wir professionell Mu

sik machen“, lautet der Einwand von Stephan Kleinlosen. In den 80er Jahren nehmen die Vier sogar zwei eigene Platten auf. Die Singles „Drogen betrügen“ und „Lommer Mol Zum Addi“ werden allerdings keine Kassenschlager.

Einen neuen Schwung bekommt die „Boygroup“ als sich Sandy Jesse anschließt. Sie zieht aus beruflichen Gründen von München nach Gerresheim. „Hätte sie uns nicht ganz frech bei einem unserer Konzerte einfach angesprochen, ob sie singen könne, dann gäbe es uns wohl als Band gar nicht mehr“, sagt Jürgen Zelustek. Das war 2003. Seitdem hat sich das Repertoire der Gruppe erweitert, auf bis zu 250 verschiedene Titel. „Wir konnten plötzlich Songs mit weiblicher Solostimme spielen: Tina Turner, Bonnie Tyler oder auch Marianne Rosenberg“, sagt Stephan Kleinlosen. Und Sandy fühlt sich inmitten der vier Jungs pudelwohl. „Ich hatte schnell das Gefühl, als würden wir uns schon jahrzehntelang kennen“, sagt sie.

Auf zehn bis zwölf Auftritte im Jahr kommen die Lazy Beat Bones heute noch. Ein fester Stammtermin liegt in der Karnevalszeit. Beim Böse-Buben-Ball sorgen die Beat Bones seit über 30 Jahren für Stimmung bei den Jecken. Höhepunkte sind die Jubiläumskonzerte. „Beim 30-Jährigen haben wir mitten in Gerresheim vor 6000 Menschen gespielt“, erzählt Zelustek.

(City Anzeigenblatt Duesseldorf)