"Mir graust es. Wir können das nicht stemmen"

Wie viele Flüchtlinge kommen nach Hubbelrath? Wird es eine Erstaufnahmestelle in der Bergischen Kaserne geben? Auf wie viele Container-Standorte müssen sich die Bürger einstellen? Das Bürgerhaus Hubbelrath konnte nicht alle Interessierten aufnehmen, die Antworten erwarteten von den CDU-Politikern Thomas Jarzombek, Olaf Lehne und Alexander Fils.

Der Raum des Bürgerhauses in Hubbelrath war zu knapp bemessen, um alle interessierten Menschen aufzunehmen.

Foto: schrö

Lehne sagte: "Das Land ist in der Pflicht, Menschen aufzunehmen." Aber wenn man dazu stehe, stelle sich die Frage: "Was kann ich verhindern?" Die Lasten sollten gleich auf alle Städte und Stadtteile verteilt werden. Warum zwei zusätzliche Container-Standorte am Bongard und an der Blankertzstraße? Warum eine Erstaufnahme-Station in Düsseldorf? Warum gibt es keine Alternativ-Vorschläge? Das fragte die Versammlung auch der Düsseldorfer CDU-Vorsitzende Jarzombek. Er höre, dass die Kaserne ein Jahr lang für eine Million Euro umgerüstet werden müsse. "Das macht man dann nicht für zwei, drei Jahre." Der geplante Wohnungsbau würde in weite Ferne rücken. Der Mörsenbroicher Integrations-Politiker Pavle Madzirov, der in Hubbelrath wohnt, rief anschließend in den Saal: "Mir graust es. Wir können das nicht stemmen."
Das brachte eine ältere Dame nach vorn ans Mikrofon.

Sie sagte: "Mir fehlt bei allen diesen Informationen ein Alternativ-Vorschlag. Wo sollen wir diese Menschen denn unterbringen? Dass das Kasernengelände möglichst schnell bebaut werden soll, ist doch ein schwaches Argument." Dafür erhielt sie regen Applaus. Olaf Lehne beeilte sich zu versichern: "Das sollte nicht so 'rüberkommen, als wären wir gegen die Flüchtlinge." Aber er sei gegen Ghettos. "Ist dort eine menschenwürdige Unterbringung möglich?" Auch Thomas Jarzombek meldete sich noch einmal zu Wort: "Wir sollten uns nicht verrückt machen lassen. Ich wohne ja jetzt in Golzheim und bei mir um die Ecke gibt es auch einen Container-Standort. Von den Menschen dort hört und sieht man nichts."

Über Plan
Ordnungsdienst „gut besetzt wie nie“ Über Plan