"Diese Baustelle hat jahrelang an meinen Nerven gezerrt, denn sie hat mir enorme finanzielle Einbußen gebracht", sagt Michael Vos, Inhaber der Wehrhahn-Stuben. Laufkundschaft blieb aus und auch Stammgäste mieden teilweise das Lokal. Der Gastronom ist froh, dass die Wehrhahn-Line im Februar fertiggestellt wurde. Der Zulauf sei wieder gut. Dieses Jahr feiert die Wirtschaft sogar das zehnjährige Jubiläum.
Während viele der ansässigen Händler ihre Geschäfte wegen der Baustelle aufgaben, zog es Jan Patrick Behmer mit seinem "Brot-Kino" an den Wehrhahn. "Es läuft gut. Wir haben im Mai eröffnet, liegen direkt an den U-Bahn-Zugängen und haben deswegen viel Laufkundschaft. Ich bin optimistisch, was die Entwicklung angeht. Viele Einzelhändler haben in ihre Läden investiert, die Gegend entwickelt sich", so der junge Unternehmer.
Während die Händler am Wehrhahn positiv in die Zukunft schauen, sieht Karin Bornemeyer, die mit ihrem Traditions-Textilkaufhaus "Bornemeyer" zu den Alteingesessenen an der Schadowstraße gehört, keine Besserung der Situation. "Jetzt geht es doch erst richtig los. Das Projekt Kö-Bogen II steht noch an und danach die Umgestaltung der Schadowstraße zu einer Fußgängerzone", sagt sie. Die Stammkunden, die den Beratungsservice des Hauses zu schätzen wüssten, würden auch weiterhin regelmäßig kommen. "Doch Laufkundschaft wird, sobald die Bauarbeiten losgehen, ausbleiben", so Karin Bornemeyer.
Positiv sieht Thomas Görner (Foto Koch) den anstehenden Bauarbeiten entgegen: "Natürlich wird sich das Projekt Kö-Bogen II und der Umbau der Schadowstraße hinziehen und die Aufenthaltsqualität einschränken. Aber gemeinsam mit der Stadt wollen wir gegensteuern. Wir denken an Begrünung, Sitzgelegenheiten und temporäre gastronomische Angebote." (mivi)