1. Düsseldorf

Große Oper, kleine Bühne

Große Oper, kleine Bühne

Elsa Garcia Tarraga hat einen Traum. Die Oper zu den Menschen bringen. Ganz nah. Um ihren Traum zu verwirklichen, hat sie in Düsseldorf die Komische Oper am Rhein gegründet.Die Proben sind im vollen Gange.

"Carmen" von Bizet in der Theaterkantine an der Ronsdorferstraße. "Das hat starken Probenbühnencharakter", sagt die 35-Jährige.

Elsa Garcia Tarraga gehört zu diesen Menschen, die einen Raum heller machen, wenn sie ihn betreten. Sie strahlt eine Begeisterung für ihr Projekt aus, die schnell ansteckend ist. So muss es auch ihren Kollegen gegangen sein, als sie auf der Suche nach Mitstreitern war. Regisseur Mario Tomás López kommt eigens für die Inszenierung aus Paris. "Ein guter Freund", sagt Garcia. Und man ahnt, dass sie ihn nicht lange überreden musste. Ihr sei bei ihren Auftritten auf verschiedenen Bühnen immer wieder aufgefallen: "Das Publikum wird immer älter, der Nachwuchs fehlt."

Ihre Überlegung: Was wäre, wenn man eine große Oper auf eine kleine Bühne überträgt, die große Distanz zum Publikum räumlich überwindet? Auf kleiner Bühne bedeutet auch kleine Besetzung. "Wir spielen eine Fassung mit vier Sängern und Klavierspieler." Und während etwa in der Deutschen Oper am Rhein die Texte deutsch untertitel werden, gibt es bei der Komischen Oper am Rhein einen Erzähler, der durch die Geschichte führt. "Eine Geschichte die zeitlos aktuell ist", sagt Garcia.

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Es geht um nicht weniger als soziale Spannungen, schlechte Bedingungen für Frauen und häusliche Gewalt. Themen, die man beim Hören der süffigen Musik Bizets gerne vergisst. Ob die Idee von Elsa Garcia Tarraga tatsächlich funktioniert, können alle, die sich auf die etwas andere Art der Oper einlassen, an insgesamt drei Terminen herausfinden. Premiere ist am 10. September. Wenn es gut ankommt, ist sich Garcia sicher, könnte mehr daraus werden. Übrigens: Noch etwas wird anders sein bei der "Carmen" der Komischen Oper am Rhein.
Beim Einmarsch der Torreros darf das Publikum mitsingen.
Das soll Spaß machen, hat aber auch einen ganz pragmatischen Hintergrund: "Wir haben ja keinen Chor!"