Brandstiftung am Synagogen-Gedenkstein und an Israel-Flagge am Rathaus „Diese Angriffe auf jüdisches Leben sind unerträglich“

Auf die am Düsseldorfer Rathaus gehisste Israel-Fahne ist am Donnerstagabend von Unbekannten ein Brandanschlag verübt worden. Bereits zu Wochenbeginn war am Gedenkstein, der an der Kasernenstraße an die in der Pogromnacht 1938 niedergebrannte Synagoge erinnert, Feuer gelegt worden. Die Polizei sucht Zeugen, der Staatsschutz wurde eingeschaltet.

 Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat nach dem Brandanschlag am Rathaus persönlich eine neue Israel-Fahne gehisst.

Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller hat nach dem Brandanschlag am Rathaus persönlich eine neue Israel-Fahne gehisst.

Foto: Landeshauptstadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

Die Israel-Fahne wurde zur kriminaltechnischen Untersuchung beschlagnahmt. Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller: „Diese Angriffe auf jüdisches Leben sind unerträglich und werden von uns auf das Schärfste verurteilt. Ich versichere der jüdischen Gemeinde: Die Stadt Düsseldorf steht fest an der Seite der Menschen jüdischen Glaubens und an der Seite des Staates Israel." Keller hat am frühen Vormittag des heutigen Freitags am Rathaus persönlich eine neue Israel-Fahne gehisst und damit ein deutliches Zeichen gegen Antisemitismus gesetzt.

Keller nahm damit auch Bezug auf die jüngsten Angriffe aus dem Gazastreifen auf Israel. Er erinnert daran, dass in ganz Israel immer noch Düsseldorfer Bürgerinnen und Bürger und deren Nachfahren leben, die vor dem Nazi-Regime geflüchtet und jetzt durch Raketenbeschuss gefährdet sind.

Die Polizei fragt: Wer hat zur tatrelevanten Zeit (gegen 20.30 Uhr) am Synagogen-Gedenkstein verdächtige Personen im Bereich der Kasernenstraße (Siegfried-Klein-Straße) beobachtet? Hinweise werden erbeten an den Staatsschutz unter Telefon 0211 - 870-0.

Hintergrund: Der Gedenkstein an der Kasernenstraße wurde 1983 aufgestellt. Er erinnert an die Synagoge, die dort 1904 errichtet und 1938 im Zuge des Novemberpogroms niedergebrannt wurde. Seit der Nachkriegszeit finden dort jährlich am 9. November, dem Jahrestag des Pogroms, Gedenkveranstaltungen statt, an der Stadtgesellschaft, Politik, Religionsgemeinschaften und Verbände gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde der Opfer des Holocaust gedenken.

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