Wie die Taucher-Staffel der Feuerwehr für den Ernstfall übt „In finsterer Nacht...“

Für Einsätze in den Seen und Flüssen in und um Düsseldorf verfügt die Feuerwehr über eine Taucher-Einheit. Um diese Tätigkeit ausüben zu dürfen, ist ein umfangreicher Lehrgang erforderlich. Dazu zählen eine achtwöchige Ausbildung und mindestens 50 Tauchgänge. Erst dann dürfen die Absolventen ihren Dienst mit den rund 40 Spezialisten für Gefahrenlagen im Wasser aufnehmen.

Im Rahmen des Taucherlehrgangs wird auch die Strömungsrettung am Rhein simuliert.

Foto: Stadt Düsseldorf/Michael Gstettenbauer

Die Zusatzausbildung des aktuellen Lehrgangs, bestehend aus acht Feuerwehrleuten und Notfallsanitätern, startete im Februar an der Feuerwehrschule Garath. In einem zweiwöchigen Ausbildungsabschnitt wurden das Kennenlernen der Gerätschaften und das taktische Vorgehen unter Wasser vermittelt. Schon am ersten Tag ging es dabei unter Wasser – zunächst aber noch ohne Tauchgerät. Später folgten Tauchgänge mit Atemluftflasche auf dem Rücken im Tauchbecken.

Mitte April begann die Ausbildung an und in den Düsseldorfer Gewässern. Wie später bei den Einsätzen spielten dabei Temperaturen und Tageszeit keine Rolle. Getaucht wurde bei jedem Wetter. Neben dem Tauchen gehört auch die Ausbildung zum Strömungsretter zum Lehrgang. Mit 42 Kilometern durchquert der Rhein die Landeshauptstadt und ist ein Einsatzschwerpunkt für die Taucherstaffel.

Aufgrund der starken Strömung ist das Tauchen in der Bundesschifffahrtsstraße nicht möglich. Damit Menschen im Notfall aus dem Gewässer gerettet werden können, sind die Feuerwehrtaucher auch als Strömungsretter qualifiziert. Die Handhabung der speziellen Ausrüstung und das Vorgehen bei einer Rettung aus einem reißenden Gewässer wurde an drei Tagen in der Erft bei Neuss und am Rhein trainiert.

„Wenn man weiß, was man tut, ist das Risiko bei einem Taucheinsatz gut zu kalkulieren“, sagt Feuerwehrtaucher Thomas Zender. „Ganz wichtig ist, sich nicht zu überschätzen. Das wird auch während der Ausbildung vermittelt.“ Zudem müsse die Ausrüstung intakt und regelmäßig gewartet sein. „Unter Wasser haben Flüsse und Seen häufig Temperaturen von nur wenigen Grad Celsius, was sich in gewissen Tiefen selbst im Sommer nicht ändert. Wer friert, verliert an Konzentration und Kraft. Neben den Temperaturen können in heimischen Gewässern auch die Sichtweiten eine Herausforderung sein. Im schlechtesten Fall ist es finstere Nacht um einen herum. Auch darauf werden angehende Feuerwehrtaucher vorbereitet.“

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