CRANACH in Düsseldorf Alter Meister, junge Kunst

Da finden sich zwei in Wittenberg: Martin Luther, der Reformator, der die Welt mit seinen Lehren ein Stück weit aus den Angeln hebt, und Lucas Cranach der Ältere (1472 - 1553) , der Maler, der für die mediale Aufarbeitung der Ideen Luthers sorgt.

Die Macher der Ausstellung (v. li.): Prof. Dr. Gunnar Heydenreich (TH Köln) und Daniel Görres, sowie Beat Wismer, Generaldirektor Museum Kunstpalast.

Foto: Foto: Stefan Arendt, LVR-ZMB

Die Ausstellung "CRANACH. Meiser - Marke Moderne" im Düsseldorfer Kunstpalast zeigt nun die junge Kunst des alten Meisters.

Es ist die letzte große Schau von Kunstpalast-Hausherr Beat Wismer. Sein Haus ist die Heimat des Digitalen Cranach-Archivs. "Sicherlich der Hauptgrund, dass diese Ausstellung hier stattfinden kann." Denn das Museum im Ehrenhof selbst beherberge gerade einmal zwei Bilder des Malers.

Dem Düsseldorfer Museum ist es gelungen, sich als Forschungsinstitut zu behaupten. "Wir sind durch die Arbeit zur Hauptstelle für alle Cranach-Forscher geworden", so Wismer.

Jetzt also die große Werkschau. Und Wismer bleibt sich - wie bei El Greco oder Zurbarán - treu. Er schlägt in der Ausstellung die Brücke in die Moderne - zu Picasso, Warhol, zu zeitgenössischen Künstlern. Auch Otto Dix, dessen Bilder aktuell in der Kunstsammlung NRW zu sehen sind, befasste sich mit Cranach, ohne den - das sind sich die Ausstellungsmacher einig - die Reformation anders verlaufen wäre.

Cranach überträgt die Ideen Luthers in seine Bilder. "Luther stößt das Tor auf für die Moderne!"

Und die Ausstellung stößt das Tor auf zu einem alten Meister. Präsentiert werden rund 200 Gemälde, Zeichnungen, Grafiken, Fotos, Skulpturen und Installationen. Dazu gibt es einen Einblick in die Arbeit der Cranach-Werkstatt und ihre enorme Produktivität. Denn rund 5.000 Bilder wurden dort gemalt.

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