Operation im hochmodernen Cockpit

Das neue Ambulante Operative Zentrum am Uni-Klinikum Düsseldorf ist hochmodern. Mehr Service sowie kürzere Operations- und Wartezeiten sind die Stärken der neuesten Einrichtung der Klinik.

 Prof. Dr. Thomas Klenzner (r.) und Dr. Christian Plettenberg führen das Herzstück des ambulanten Operationszentrums vor.

Prof. Dr. Thomas Klenzner (r.) und Dr. Christian Plettenberg führen das Herzstück des ambulanten Operationszentrums vor.

Foto: pjj

Als Prof. Dr. Thomas Klenzner das Endoskop in das Modell eines menschlichen Kopfes einführt, kann er sofort auf den vielen Monitoren in dem hochmodernen OP-Saal sehen, wo er gerade in den Atemwegen operiert. Auf weiteren Bildschirmen überprüft Dr. Christian Plettenberg den Ablauf der Operation. Schritt für Schritt arbeiten die Mediziner die einzelnen Punkte ab. Das erleichtert den Ärzten die Eingriffe und macht sie schneller. Selbst bei vielen Operationen an einem Tag ist eine hohe Qualität beim einzelnen Patienten gesichert.

Nicht ohne Grund vergleicht Prof. Dr. Jörg Schipper den OP des neuen Ambulanten Operativen Zentrums (AOZ) an der Uni-Klinik mit einem Flugzeug-Cockpit. Neben der Checkliste zeigt einer der vielen Monitore auch die voraussichtliche "Ankunftszeit" an. "Wir haben die Abläufe ähnlich perfektioniert wie die Piloten. Durch die Standardisierung wollen wir unseren Patienten die Angst vor diesen leichten Operationen nehmen", erläutert der Direktor der Klinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde.

Stolz schwingt beim Klinikleiter mit, wenn er von der neuen Einrichtung spricht und ihrer Vorreiterrolle. "Es ist deutschlandweit das erste Zentrum dieser Art an einer Uni-Klinik." Vorbild war eine private Klinik in Leipzig. Es soll vor allem für einfache Operationen genutzt werden, nach denen Patienten in der Regel nachmittags wieder nach Hause können. Dazu zählen Eingriffe im Bereich der Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde, aber auch in der Unfallchirurgie. "30 Prozent aller Arbeitsunfälle sind an den Händen", weiß Prof. Dr. Joachim Windolf, Direktor der Klinik für Unfall- und Handchirurgie.

"Wir gehen mit der Zeit", sagt Vorstandsvorsitzender Prof. Dr. Klaus Höffken. Da mehr ambulante Operationen durchgeführt werden können, sind Betten und Groß-OP-Säle für schwerere Operationen frei.

Der Bau des modernen AOZ hat etwa ein halbes Jahr gedauert und die Uni-Klinik rund 2,4 Millionen Euro gekostet. In den 50 Räumen, darunter drei OP-Säle, sieben Aufwachräume und zwölf Ruheräume arbeiten etwa 30 Mitarbeiter sowie Ärzte und Chirurgen aus sieben verschiedenen Fachbereichen.

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